Torwartwechsel: Vigneault setzt auf Perfektionist Raanta
Nach drei Niederlagen in Folge entschied sich Rangers-Coach Alain Vigneault zu einem Torwartwechsel: Raanta, der im Sommer als Ersatz für den nach Edmonton abgewanderten Cam Talbot aus Chicago geholt wurde, bekam den Vorzug vor Altmeister "King" Henrik Lundqvist. "Ich wusste, was Cam Talbot hier letztes Jahr geleistet hat, natürlich würde man mich mit ihm vergleichen. So ist das in der Hockeywelt, jeder erwartet, dass du besser bist als dein Vorgänger. Ich habe versucht, das Spiel zu genießen und nicht über solche Dinge nachzudenken", sagte der 26-jährige Finne, der alle 22 auf sein Tor abgegebenen Schüsse parierte. "Es hat Spaß gemacht, so zu starten, aber es gibt noch zu arbeiten. Es war ein schönes, aber kein perfektes Spiel."
National Hockey League - Woche 3
New York Rangers - Vereinsdaten
Gründungsdatum
15.05.1926
Vereinsfarben
Blau-Rot-Weiß
San Jose Sharks - Vereinsdaten
Gründungsdatum
09.05.1990
Vereinsfarben
Türkis-Schwarz-Orange-Weiß
Mehr Energie und eine Verpflichtung
NHL Saison 2015/16
Doch nicht nur der Goalie, sondern auch seine Vorderleute waren nach einer schwierigen Vorwoche hochmotiviert: "Wir hatten mehr Energie in der Kabine. Als wir in das Spiel gegangen sind, fühlte sich jeder verpflichtet, das Blatt zu wenden", plauderte Stürmer Marc Staal aus dem Nähkästchen - und besorgte in der 10. Minute glatt die New Yorker Führung: Sein Handgelenksschuss von der blauen Linie prallte von der Unterkante der Latte zum 1:0 in die Maschen. Möglich machte den Treffer vor aber Jesper Fast, der Keeper Jones im Slot die Sicht nahm.
"Screening" als Mittel gegen Jones
San Joses Goalie Martin Jones (l., mit Rick Nash) hatte bei den Rangers erstmals das Nachsehen. Getty Images
Die Broadway Blueshirts hatten also ein Mittel gefunden, um Jones zu knacken. San Joses Schlussmann brach zum Saisonstart alle Franchise-Rekorde und gewann jeden seiner vier Starts mit insgesamt nur zwei Gegentoren und zwei Shutouts. Doch gegen das "Screening" der Rangers zeigte sich der 25-jährige Kanadier (24 Saves, 85,7 Prozent Fangquote) auch im Mittelabschnitt chancenlos: Im Powerplay sorgte Rick Nash für die nächste Sichtbehinderung, Mats Zuccarello zog vom rechten Bullypunkt ab und beförderte den Puck über den rechten Innenpfosten ins Tor - 2:0 (30.).
Geschwächte Sharks zahnlos
Die Gegenwehr der Sharks hielt sich derweil in Grenzen. Die Kalifornier wirkten in der letzten Partie ihres Vier-Spiele-Roadtrips an der Ostküste (5:0 in Washington, 2:1 n.P. in New Jersey, 3:6 bei den Islanders) müde. Hinzu kamen die schwerwiegenden Ausfälle von Logan Couture (Bein), Joonas Donskoi, Paul Martin (beide Unterkörper) und Ben Smith (Ohr). Die bislang wohl nur unter Experten bekannten Spieler aus der zweiten Reihe wie Nikolay Goldobin, Bryan Lerg, Dylan DeMelo oder Matt Tennyson sprangen ein - konnten den Qualitätsverlust aber nicht kompensieren.
DeBoer: "Wir haben bekommen, was wir verdient haben"
Also machten die Hausherren im Madison Square Garden alles klar und erhöhten durch zwei Konterangriffe auf 4:0. Erst sprintete Fast allen davon und verwandelte gegen den zum "Pokecheck" (Wegspitzeln des Pucks) abgetauchten Jones zum 3:0 (44.). Dann war Viktor Stalberg nach einem explosiven Antritt nicht mehr zu halten und besorgte per Tunnel den Endstand (57.). "Wir haben das Rennen um die Pucks und die Zweikämpfe verloren", konnte auch San Joses Trainer Peter DeBoer die schweren Beine seiner Sharks nicht wegdiskutieren. "Um zu gewinnen, muss ein Preis gezahlt werden. Und das andere Team war mehr gewillt, diesen Preis zu zahlen als wir, also haben wir bekommen, was wir verdient haben."
NHL-Ergebnisse vom Montag, 19. Oktober 2015:
New York Rangers - San Jose Sharks 4:0
