Eishockey

Mannheim gewinnt Winter Game vor 25.022 Zuschauern

Freiluftspiel im Fußballstadion von Sinsheim

Mannheim gewinnt Winter Game vor 25.022 Zuschauern

Freiluft-Spektakel im Fußballstadion von Sinsheim.

Freiluft-Spektakel im Fußballstadion von Sinsheim. imago

Im spektakulären Mitteldrittel drehten die Adler ein 1:2 in ein zwischenzeitliches 4:2. Mit dem am Ende deutlichen Ergebnis versetzten sie dem baden-württembergischen Rivalen einen Rückschlag im Kampf um die kleine Chance auf einen Play-off-Platz.

Die Wild Wings verharren auf dem vorletzten Rang. Die Adler zogen mit dem Dritten Köln nach Punkten gleich. Der Sieg im Freiluftspiel dürfte ihnen zusätzlichen Auftrieb geben.

"Es ist ein Super-Erlebnis", sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl - obwohl nicht wie erhofft 26.500 das Stadion füllten. "Ich denke, dass das Herz jedes Eishockey-Fans höher schlägt, wenn er so etwas erleben darf. Es macht Spaß zuzuschauen."

Abwechslungsreiches Spiel mit zahlreichen Toren

Bei Temperaturen um minus vier Grad und leichtem Schneefall waren die Mannheimer als klarer Favorit im Stadion des Bundesligisten TSG Hoffenheim angetreten. Ein Pass von Nationalspieler Christoph Ullmann auf Brent Raedeke brachte die Führung (6. Minute). Das Team von Coach Sean Simpson fand sich auf der ungewohnten Eisfläche besser zurecht.

Doch dank einer Überzahlsituation glichen die Schwenninger noch im ersten Drittel durch Will Acton aus (17.). Und nur 38 Sekunden nach dem Wiederbeginn war es erneut Acton, der den rechtzeitig genesenen Mannheimer Nationaltorhüter Dennis Endras bezwang. Die Adler-Profis Matthias Plachta (30. Minute), Luke Adam (32.) und Chad Kolarik (34.) sorgten für ein zwischenzeitliches 4:2. Simon Gysbers (35.) machte es mit seinem Tor für die Wild Wings jedoch schnell wieder spannend. Sechseinhalb Minuten vor dem Ende entschied Kolarik mit seinem zweiten Treffer die Partie. Plachta und Marcus Kink legten noch nach (57./59.).

Winterlandschaft im Sinsheimer Stadion

Alle zwei Jahre gönnt sich die Deutsche Eishockey Liga ein solches Spektakel. Bei den beiden ersten Auflagen war alles eine Nummer größer, die Zahlen beeindruckender. Zur Premiere 2013 in Nürnberg kamen 50.000 Zuschauer. 2015 sorgten in Düsseldorf 51.125 Besucher für eine europäische Rekordkulisse für ein Ligaspiel.

In gut zwei Wochen war das Sinsheimer Stadion in eine Eishockey-Arena verwandelt worden. Es sah aus wie an einem See. Ruderboote, Tannenbäume und 5000 Schilfpflanzen dekorierten die aufgebaute Winterlandschaft. Vom Fußballrasen war nichts mehr zu sehen. Das Motto von Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp: "Wir bringen Eishockey zurück zu den Wurzeln." Für das Event mit einem Auftritt der Rockband Guano Apes hatten es die Schwenninger in Kauf genommen, ein Heimspiel rund 200 Kilometer entfernt von der eigenen Spielstätte auszutragen.

Dieses Spiel macht Vorfreude auf die WM.

Franz Reindl

Am Ende feierten die Mannheimer den siebten Sieg aus den vergangenen neun Partien - und genossen das erste Eishockey-Highlight in diesem Jahr, vor den Play-offs und der Weltmeisterschaft in Köln und Paris. "Dieses Spiel macht Vorfreude auf die WM", bilanzierte Reindl.

dpa