In Dallas lieferten sich beide Teams von Beginn an ein temporeiches Duell. Vor dem Schlussabschnitt lagen die Spurs mit 81:76 vorne. Kein gutes Omen für die Mavs, denn in dieser Saison hatte die Spurs auswärts noch nie verloren, wenn sie nach drei Vierteln in Führung lagen. Doch die Mavericks hatten keine Lust auf vorzeitige Ferien. Eine Serie von Dreiern brachte die Hausherren zurück. Jetzt war auch das Publikum voll da und peitschte sein Team nach vorne. Das komplette Schlussviertel über saß im American Airlines Center so gut wie niemand.
Zum Matchwinner schwang sich für die Mavs Monta Ellis auf, der 22 seiner insgesamt 29 Punkte nach der Halbzeitpause erzielte. Nowitzki steuerte 22 Zähler bei, auch DeJuan Blair, der in Spiel 5 noch gesperrt zuschauen musste, wartete in der Schlussphase mit einigen wichtigen Aktionen auf. Mit einem 14:2-Lauf zum 102:94 sorgten die Mavericks drei Minuten vor Schluss für eine Vorentscheidung, auch wenn Tony Parker (22 Punkte, davon 13 im vierten Viertel) die Spurs noch einmal bis auf einen Zähler heranbrachte.
NBA Play-offs - Conference Viertelfinale - Best of 7
Die Entscheidung fällt jetzt am Sonntag (21.30 Uhr MESZ) in San Antonio. "Das ist der ultimative Nervenkitzel", freute sich Nowitzki: "Alles, was vorher war, zählt jetzt nicht mehr." Ein Sieg fehlt Dallas noch zur Riesen-Überraschung gegen das beste Team der Regular Season, das vor dem Start der Play-off-Serie zehn Spiele in Folge gegen die Mavericks gewonnen hatte. "Jetzt werden wir alle unsere Karten auf den Tisch legen und sehen, was passiert", sagte Ellis.
Erst einmal kam es zwischen den Spurs und Mavs zu einem siebten Duell. Im Jahr 2006 rettete Nowitzki sein Team in San Antonio mit einem Drei-Punkt-Spiel in die Verlängerung, die die Gäste gewannen. Dallas marschierte zum ersten Mal bis in die NBA-Finals, die gegen Miami verlorengingen. Was den Mavericks Mut machen dürfte: Nowitzki hat in seiner Karriere bislang noch kein siebtes Spiel verloren.
Lillard lässt den Rose Garden explodieren
Starke Nerven mussten auch die Fans in Portland mitbringen. Drei Spiele waren zwischen den Trail Blazers und den Houston Rockets zuvor schon in die Verlängerung gegangen – doch Spiel 6 sollte an Dramatik alles toppen. 0,9 Sekunden vor dem Ende brachte Chandler Parsons die Gäste mit 98:96 in Führung. Alles deutete auf ein entscheidendes siebtes Spiel in Texas hin. Damian Lillard hatte andere Pläne. Mit der Schlusssirene versenkte der Guard einen Wahnsinns-Dreier im Rockets-Korb und verwandelte den Rose Garden in ein absolutes Tollhaus.
Portland hält den Atem an: Damian Lillard setzt zum entscheidenden Dreier an. Getty Images
"Das war definitiv der größte Wurf meiner Karriere", sagte der Matchwinner: "Bis jetzt!" Portland steht erstmals seit 14 Jahren in der zweiten Runde der Play-offs. Dort wird es erneut nach Texas gehen - entweder nach San Antonio oder nach Dallas. Wer auch kommt, er muss vor allem LaMarcus Aldridge in den Griff kriegen. Der All-Star verbuchte auf dem Weg zum 4:2-Erfolg 29,8 Punkte im Schnitt.
Nets vertagen Entscheidung - NBA sperrt Randolph
Ins entscheidende siebte Duell geht die Serie zwischen den Brooklyn Nets und den Toronto Raptors. Das Team aus New York glich vor den Augen von Klub-Mitbesitzer Jay-Z und Ehefrau Beyoncé Knowles durch einen 97:83-Erfolg zum 3:3 aus. Der zuletzt vielgescholtene Point Guard Deron Williams war mit 23 Punkten stärkster Akteur auf dem Parkett. Die Entscheidung fällt damit am Sonntag in Kanada.
Einen herben Schlag haben die Memphis Grizzlies vor Spiel 7 ihrer Erstrunden-Serie gegen die Oklahoma City Thunder zu verkraften. Weil er sich zu einem Schlag gegen Thunder-Center Steven Adams hinreißen ließ, wurde Grizzlies-Topscorer Zach Randolph von der NBA für ein Spiel gesperrt.
Ergebnisse im Überblick:
Brooklyn Nets - Toronto Raptors 97:83
Play-off-Stand 3:3
Dallas Mavericks - San Antonio Spurs 113:111
Play-off-Stand: 3:3
Portland Trail Blazers - Houston Rockets 99:98
Play-off-Endstand: 4:2
