Basketball

Bamberg und Berlin beobachten die Bayern

Euroleague freut sich auf München

Bamberg und Berlin beobachten die Bayern

Wollen im Basketball zu den Großen zählen: Steffen Hamann (re.) & Co.

Wollen im Basketball zu den Großen zählen: Steffen Hamann (re.) & Co. imago

Nach den Traum-Triple-Tagen im Fußball wollen die Münchner Bayern unter den Körben Europas ebenfalls zur absoluten Spitze gehören. Dementsprechend aktiv sind die Verantwortlichen um Sportdirektor und Geschäftsführer Marko Pesic in diesen Tagen. Kaum eine Woche vergeht, in denen die Bayern nicht einen prominenten Neuzugang verkünden. MVP John Bryant, Dreierspezialist Lucca Staiger, Dunking-König Bryce Taylor und der erfahrene Combo-Guard Malcolm Delaney - die Bayern haben auf dem Transfermarkt ganz schön vorgelegt und den Druck auf die Konkurrenz aus Bamberg und Berlin gewaltig erhöht. Zwei Jahre nach dem Aufstieg soll für die Bayern endlich der erste Titel her. Zudem peilen die Süddeutschen in der Euroleague, wo sie dank einer Wildcard dabei sind, die Top 16 an.

In der Königsklasse freut man sich auf die ambitionierten Bayern."Es ist großartig zu sehen, dass eine der wichtigsten Sportsmarken in der Welt wie der FC Bayern an den Basketball glaubt und in ihn investiert", sagte Euroleague-Boss Jordi Bertomeu der Nachrichtenagentur dpa. "Wir sind zuversichtlich, dass sie auf dem höchsten Niveau mithalten können."

In der vergangenen Saison verzichteten die Münchner noch auf eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb, stattdessen sorgten Bamberg und ALBA mit dem Einzug in die Top 16 der Euroleague für Furore. In den beiden bisherigen deutschen Basketball-Metropolen verfolgt man die Geschehnisse in München in diesen Tagen ganz genau. "Ich bin nicht überrascht, dass die Bayern so aktiv sind und so viel investieren", sagte Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder.

Es ist großartig zu sehen, dass eine der wichtigsten Sportsmarken in der Welt wie der FC Bayern an den Basketball glaubt.

Euroleague-Präsident Jordi Bertomeu

Der Boss beim deutschen Seriensieger bezeichnet das Münchner Engagement für den Basketball weiter als positiv, allerdings sieht er die Transferoffensive auch mit Sorge. "Wir müssen aufpassen, dass der Markt nicht völlig überhitzt." Während die Münchner derzeit eine Erfolgsmeldung nach der anderen publik machen, ist es beim Titelverteidiger noch erstaunlich ruhig. "Wir haben sehr konkrete Vorstellungen, wen wir haben wollen, müssen aber noch mit den jeweiligen Spielern eine Einigung erzielen", sagte Heyder.

Harris in Bamberg vorerst kein Thema - Alba wartet geduldig

Vorerst kein Thema mehr ist Nationalspieler Elias Harris, der derzeit für die Los Angeles Lakers in der Summer League spielt und sich die Option auf einen Wechsel in die NBA so lange wie möglich offenhalten will. "Elias ist ein sehr interessanter Spieler. Wir müssen aber jetzt Entscheidungen treffen, von daher hat sich das erst einmal erledigt", sagte Heyder. Dafür wird Finals-MVP Anton Gavel "definitiv weiter für uns spielen", stellte Heyder klar.

Bei ALBA Berlin sind sie ebenfalls bemüht, mit den forschen Bayern Schritt zu halten. Einen richtigen Transfercoup konnten die Berliner aber bislang noch nicht verkünden. Den Hauptstädtern stieß besonders sauer auf, dass anstelle von ihnen die Bayern eine Wildcard für die Euroleaue bekamen.

Mit ihrer öffentlichen Kritik machten sie sich bei den Bossen der Königsklasse allerdings keine Freunde. Er habe kein Verständnis dafür, erklärte Bertomeu. "ALBA Berlin hat in der Vergangenheit zahlreiche Wildcards bekommen", sagte der Spanier: "Der FC Bayern hat sportlich einfach besser abgeschnitten."
(dpa)