Am Donnerstag werden die Nets ihren neuen Chef an der Seitenlinie im Barclays Center vorstellen. "Das ist eine Wahnsinnsgelegenheit hier Cheftrainer zu werden", sagte Kidd am Mittwoch. Die Rolle des Head Coach habe er schon in seiner Zeit als Spieler "studiert". Vor wenigen Wochen erst hatte Kidd seine aktive Laufbahn für beendet erklärt, die ihn zuletzt über Dallas zu den New York Knicks geführt hatte. Umziehen muss er also nicht, die Spielstätte liegt nur nicht länger in Manhattan, sondern in Brooklyn.
Sein Erfolgsrezept für das im vergangenen Jahr mit einigen Topstars verstärkte Team der Nets? "Meisterteams basieren auf selbstlosem Spiel - und so werde ich diese Mannschaft auch trainieren." Der ehemalige Point Guard, der die Nets in den Jahren 2002 und 2003 zweimal in die NBA-Finals führen konnte und vor zwei Jahren an der Seite von Dirk Nowitzki endlich Meister wurde, stach Mitbewerber Brian Shaw aus, mit dem sich die Nets am Mittwoch noch einmal fünf Stunden lang besprochen hatten. Doch am Ende war Brooklyns russischer Eigner Mikhail Prokhorov offensichtlich begeisterter von Kidd.
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"Jason Kidd und die Nets teilen eine lange gemeinsame Geschichte. Er hat das Feuer in sich, das wir benötigen", sagte Prokhorov. "Als Spieler hat Kidd all das erreicht, was wir hier erreichen wollen. Welcome home, Jason." 14,6 Punkte, 9,1 Assists und 7,2 Rebounds - das sind die nackten Zahlen, die der neue Trainer als Spieler vor rund einem Jahrzehnt bei den Nets hinterlassen hat. Damals gehörte die Franchise zwischenzeitlich zu den Topadressen der Liga, ehe es nach der Kidd-Ära wieder in die tieferen Etagen ging. Mit den alten Spielstätten in East Rutherford und Newark war die Klubführung nicht glücklich geworden, die wesentlich beliebteren Knicks konnten stets auf eine deutlich größere Fanbasis verweisen.
Trotz erster Play-off-Teilnahme seit 2007: Carlesimo muss gehen
Mit dem Umzug nach Brooklyn in den supermodernen Barclay Center könnte sich das Blatt wenden. In der ersten Saison in der neuen Halle, mit neuen Trikots und Logo sowie zahlreichen neuen Stars (u.a. Joe Johnson, Gerald Wallace), die sich fortan um den Protagonisten und Kidd-Kumpel Deron Williams herum scharen dürfen, soll die Trendwende gelingen. Im ersten Spieljahr der neuen Ära gab es nach gutem Start jedoch viele Rückschläge. Trainer Avery Johnson wurde entlassen, unter P.J. Carlesimo (35:19 Siege) gab es dann als Vierter im Osten erstmals seit der Saison 2006/07 wieder einen Platz in den Play-offs zu bejubeln. In Runde eins kam jedoch in sieben Spielen das Aus gegen die Chicago Bulls.
Mit Jason Kidd wollen die Nets nun die nächste Stufe der Rakete zünden. An seiner Seite soll der frühere Nets-Coach Lawrence Frank (zuletzt Detroit) dem Projekt die nötige Trainererfahrung verleihen.
