Basketball

"Alt, langsam, außer Form": Die Mavs sind nur Kanonenfutter

Dallas verliert zu Hause klar gegen Denver

"Alt, langsam, außer Form": Die Mavs sind nur Kanonenfutter

Heiß auf den Meister: "Birdman" Chris Andersen und die Denver Nuggets, im Hintergrund Dirk Nowitzki.

Heiß auf den Meister: "Birdman" Chris Andersen und die Denver Nuggets, im Hintergrund Dirk Nowitzki. Getty Images

20.408 Zuschauer sahen das Spiel gegen Denver - und gingen enttäuscht nach Hause. Bereits vor der Pause hagelte es Buhrufe für den Champion. Im Team von Trainer Rick Carlisle stimmt die Chemie einfach noch nicht, das Fitness-Plus der eingespielten Nuggets war frühzeitig spürbar. Nowitzki war mit 20 Punkten bester Korbjäger der Mavericks, saß jedoch wie schon gegen Miami im vierten Viertel draußen. Weil das Spiel wieder frühzeitig entschieden war und Dallas erst in der "Garbage Time" mit der B-Formation verkürzen konnte. Bei den Gästen war Ty Lawson mit 27 Zählern am erfolgreichsten.

Dass die Chemie nicht stimmt, ist insbesondere an den Neuzugängen zu sehen. So traf Lamar Odom, von den L.A. Lakers gekommen, nur einen einzigen seiner 15 Versuche aus dem Feld und fügte nahtlos an Spiel eins an, als er wegen Schiedsrichterkritik vom Parkett geflogen war.

Für ein Highlight aus Sicht der Hausherren sorgte Ergänzungsspieler Sean Williams, der während seines Elf-Minuten-Einsatzes alles gab, zwölf Punkte sammelte und sich danach beim Verlassen des Spielfeldes an der Bank übergeben musste! Während die Teamkameraden und auch Klubeigner Mark Cuban feixten, gab es von den Mavs-Fans Standing Ovations für Williams. Eine Servicekraft beseitigte das Malheur.

Der Lockout belastet die Mavericks offenbar mehr als andere Teams. Die Gegner sind heiß auf den Meister, der wiederum alles vermissen lässt. "Ich glaube dennoch, dass in dieser Mannschaft jede Menge Potenzial steckt", sagte Nowitzki nach dem Spiel. "Aber wir müssen langsam die Kurve kriegen." Bis zum schweren Auswärtsspiel bei den Oklahoma City Thunder kündigte Coach Carlisle jede Menge Arbeit an.

Coup in Kalifornien: Kings schlagen Lakers

Tyreke Evans und Marcus Thornton feiern den Sieg über den kalifornischen Rivalen L.A. Lakers

"When we were Kings": Tyreke Evans und Marcus Thornton feiern den Sieg über den kalifornischen Rivalen L.A. Lakers.

Wenig zusammen geht auch noch bei den Los Angeles Lakers. Das Team um Kobe Bryant zog ebenso wie Dallas in bislang beiden Spielen den Kürzeren. Nach Chicago war nun auch das bisherige Kellerkind Sacramento besser. Die Kings gewannen mit 100:91 und sorgten für beinahe ekstatischen Jubel der eigenen Fans. Die Franchise stand kurz vor einem Umzug, der Gegner ist in der Hauptstadt Kaliforniens nicht sonderlich beliebt - eine brisante Mischung zum Saisondebüt Sacramentos. Und das Team um Marcus Thornton (27 Punkte, zwölf im vierten Viertel) und Tyreke Evans (20) legte sich mächtig ins Zeug. Am Ende stand der erste Sieg über die Lakers nach drei Jahren Wartezeit.

Kobe Bryant indes wollte die Bedeutung dieses Duells herabspielen. "Es ist keine Rivalität, wir haben sie Jahr für Jahr besiegt, mein Gott. Mir ist es egal, ob sie uns heute bezwungen haben. Ich hoffe, sie können es genießen." Bryant hielt mit 29 Zählern stark dagegen, nachdem sein später Ballverlust gegen Chicago die Niederlage fixiert hatte. Metta World Peace, einst besser bekannt als Ron Artest, kam auf 19 Punkte. "Alles ist okay", sagte Herr Weltfrieden, "wir haben noch viele Spiele zu spielen." Der neue Coach Mike Brown wartet vorerst immer noch auf seinen ersten Sieg.

Warriors überraschen Bulls - Irving-Debüt geht in die Hose

Den konnte Mark Jackson feiern. Der Ex-Profi, der sein Trainerdebüt gibt, gewann mit den Golden State Warriors überraschend mit 99:91 gegen die Chicago Bulls, bei denen Liga-MVP Derrick Rose (13 Punkte) einen rabenschwarzen Abend erwischte. Monta Ellis (26) und Stephen Curry (21, 10 Assists) drückten dem Spiel des Siegerteams den Stempel auf.

Der mit Spannung erwartete erste NBA-Auftritt von Top-Draft-Pick Kyrie Irving im Dress der Cleveland Cavaliers ging indes in die Hosen. Der von der Duke-University zu den Profis gewechselte Teenager kam beim 96:104 zu Hause gegen die Toronto Raptors nur auf sechs Punkte (Trefferquote: 2 von 12) und spielte schwach. "Es kommt aufs nächste Spiel an", sagte der 19-Jährige trotzig, "um hier zu überleben, muss man diese Haltung einnehmen."

NBA, Montag, 26. Dezember

Dallas Mavericks - Denver Nuggets 93:115
Charlotte Bobcats - Milwaukee Bucks 96:95
Orlando Magic - Houston Rockets 104:95
Washington Wizards - New Jersey Nets 84:90
Phoenix Suns - New Orleans Hornets 84:85
Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors 96:104
Indiana Pacers - Detroit Pistons 91:79
Minnesota Timberwolves - Oklahoma City Thunder 100:104
San Antonio Spurs - Memphis Grizzlies 95:82
Golden State Warriors - Chicago Bulls 99:91
Sacramento Kings - Los Angeles Lakers 100:91
Portland Trail Blazers - Philadelphia 76ers 107:103