Die mit den drei deutschen EM-Teilnehmern Steffen Hamann, Philipp Schwethelm und Jan-Hendrik Jagla angetreten Bayern taten sich in der Anfangsphase schwer. Bonn ging schnell in Führung und zog den Bayern erst einmal die Lederhosen aus. Die Gäste aus München hatten im Eröffnungsspiel der 46. Bundesliga-Saison vor ausverkauftem Haus vor allem bei der eigenen Wurfausbeute große Probleme. Die Quittung nach dem ersten Viertel war mehr als deutlich: 6:20.
Anschließend übernahmen die ohne den verletzten Nationalspieler Robin Benzing angetretenen Bayern aber immer mehr die Regie. Nach einem zwischenzeitlichen 8:0-Lauf führte München mit 36:30. Bis zur Pause kämpfte sich Bonn aber wieder an den Favoriten heran und lag nur 37:38 zurück.
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Das Spiel blieb offen, die Bayern behaupteten, angeführt vom glänzend aufgelegten Ex-Bonner Nadjfeji, lange ihre Führung, zogen zwischenzeitlich auf acht Punkte davon (49:57), doch die Rheinländer ließen sich nicht abschütteln und drehten die Partie im letzten Viertel dank eines 10:0-Laufes wieder herum. 5:51 Minuten vor dem Ende lagen die Bonner knapp vorn (64:62). Bis zum Schluss stand das Spiel dann auf Messers Schneide, sieben Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit stellte der 34-jährige Nadjfeji den 72:72-Ausgleich her und sorgte für die Verlängerung.
In zwei Monaten werden sie eingespielter sein und anders auftreten. Die Bayern sind eine Wohltat für die Liga.
Bonns Trainer Michael Koch
Zum Ende der zusätzlichen fünf Minuten war es Je'Kel Foster, der auf Seiten der Bayern die Chance zum Ausgleich bei elf verbleibenden Sekunden vergab. Anschließend sorgte Bernas Veikalas auf der Gegenseite mit zwei verwandelten Freiwürfen für die Entscheidung. Als bester Werfer der Münchner verbuchte Nadjfeji 25 Punkte (13 Rebounds). Bei den siegreichen Bonnern war Chris Ensminger (17) der Topscorer.
"Wir dürfen uns nicht beklagen. Heute hat es gegen eine aufopferungsvoll kämpfende und gut spielende Bonner Mannschaft nicht gereicht. Man hat gesehen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben", sagte Dirk Bauermann nach dem Fehlstart. Der Bayern-Trainer warnte vor übertriebenen Erwartungen: "Es tut uns gut, mit Bescheidenheit an die Sache heranzugehen."
Burrell versetzt den Skyliners den K.o.
Braunschweig fertigte indes Hagen mit 103:74 (47:38) ab. Den Gästen ging vor allem im letzten Viertel, das die Phantoms mit 32:17 für sich entschieden, spürbar die Luft und die Laune aus. Mit Antonio Carter hatte Hagen den überragenden Spieler (26 Punkte), was letztlich aber wenig half. Bei Braunschweig war Rich Melzer mit 18 Punkten erfolgreichster Werfer.
Eine bittere Heimniederlage mussten die Frankfurter Skyliners hinehmen. Die EWE Baskets Oldenburg, von einigen Experten als Geheimfavorit gehandelt, siegten locker mit 72:53 (38:30) bei den Hessen. Bester Spieler auf dem Feld war Ronald Burrell, der neben seinen 17 Punkten auch noch zehn Rebounds und vier Assists beisteuerte.
Harris schürt die Euphorie in Würzburg
Party zum Auftakt: Die Spieler von Würzburg feiern die ersten Punkte in der BBL. Getty Images
In einer mit 3140 Zuschauern ausverkauften Arena feierte Würzburg sein Comeback im Oberhaus. "Die Vorfreude ist riesig. Wir können kaum erwarten, dass es endlich losgeht", sagt Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler. Zum ersten Spiel war TBB Trier zu Gast und wollte denn auch nicht den Spielverderber mimen. Der Aufsteiger aus Unterfranken fuhr beim umkämpften 74:67 (41:32) die ersten Punkte ein. Rick Harris war dabei mit 18 Punkten erfolgreichster Werfer. Selbst der bestens gelaunte Maik Zirbes (23 Punkte, zwölf Rebounds) konnte die Euphorie in Würzburg nicht bremsen. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte (33:33) feierte Ludwigsburg gegen Gießen (73:56) ebenfalls den ersten Saisonsieg.
Einen souveränen Auswärtssieg landete am Abend ratiopharm Ulm in Bayreuth: 82:71 (42:33). 51 (!) der 82 Punkte für die "Spatzen" besorgte das Duo Isaiah Swann (27)/Steven Michael Esterkamp (24).
Statistik zum 1. Spieltag
Telekom Baskets Bonn – Bayern München 80:76 (37:38, 72:72) n.V.
Punkte Telekom Baskets Bonn: Ensminger 17, Veikalas 16, Buljan 14,
Serapinas 11, Jordan 9, Gaffney 7, Mangold 6
Bayern München: Nadjfeji 25, Foster 14, Schwethelm 12, Hansbrough
10, Wallace 6, Hall 6, Jagla 2, Hamann 1
Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
EnBW Ludwigsburg – LTi Gießen 46ers 73:56 (33:33)
Punkte EnBW Ludwigsburg: Green 16, Dorris 13, Zavackas 10, Lischka
10, Harris 10, Bowler 6, Koch 3, Looby 3, McCray 2
LTi Gießen 46ers: Ovcina 21, Jeffers 12, Bernard 10, Oehle 4,
Pilcevic 3, Archibong 3, Djurasovic 2, Nikagbatse 1
Zuschauer: 2796
Phantoms Braunschweig – Phoenix Hagen 103:74 (47:38)
Punkte Phantoms Braunschweig: Melzer 18, Williams 16, Dennis 16,
Visser 16, Mittmann 10, Greer 10, McElroy 6, Kulawick 5, Schneiders
3, Theis 3
Phoenix Hagen: Carter 26, Blackwood 12, Hasquet 11, Brooks 9,
Jonusas 9, Seward 6, Kruel 1
Zuschauer: 3256
Skyliners Frankfurt – EWE Baskets Oldenburg 53:72 (30:38)
Punkte Skyliners Frankfurt: Gray 15, McKinney 10, Robertson 8,
Barthel 8, Leuer 7, Herber 5
EWE Baskets Oldenburg: Burrell 17, Brown 15, Hasbrouck 11,
Paulding 9, Chubb 8, Bahiense de Mello 5, Smeulders 5, Majstorovic 2
Zuschauer: 4670
Würzburg Baskets – TBB Trier 74:67 (41:32)
Punkte Würzburg Baskets: Harris 18, Elliott 15, Little 12, Boone
8, Jacobson 7, King 4, Henneberger 3, Kramer 3, Tomaszek 2, Brown 2
TBB Trier: Zirbes 23, Gallup 17, Dojcin 9, Faßler 7, Joyce 5,
Bynum 3, Picard 2, Linhart 1
Zuschauer: 3140 (ausverkauft)
BBC Bayreuth – ratiopharm Ulm 71:82 (33:42)
Punkte BBC Bayreuth: Hamilton 18, Ibekwe 12, Jeanty 11, Smith 9,
Hunter 9, Wyrick 5, Shtein 4, Schmitz 2, Stokes 1
ratiopharm Ulm: Swann 27, Esterkamp 24), Günther 13, Watts 6,
Bryant 5, Mason-Griffin 4, Betz 2, Wenzl 1
Zuschauer: 3065
