Basketball

Bamberg ist Meister!

Brose Baskets bleiben in der "Frankenhölle" ungeschlagen

Bamberg ist Meister!

Platz da: Bambergs Predrag Suput zieht an Immanuel McElroy und Derrick Allen (re.) vorbei.

Platz da: Bambergs Predrag Suput zieht an Immanuel McElroy und Derrick Allen (re.) vorbei. picture alliance

Alba Berlin musste sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale über fünf Spiele gehen. In der Runde der letzten Acht hatten sich die Berliner gegen Oldenburg durchgesetzt, während in der Vorschlussrunde die Deutsche Bank Skyliners aus Frankfurt das Nachsehen hatten. Über Erfahrung in puncto Spiel fünf verfügten aber auch die Brose Baskets, die gegen Artland Dragons die volle Distanz benötigten.

Ein Punkt sprach im Vorfeld jedoch klar für die Oberfranken: In der heimischen Stechert-Arena hatten die Fleming-Schützlinge in der laufenden BBL-Saison alle Spiele gewonnen. Und auch diesmal war die Halle ausverkauft - die 6800 Tickets für das Spiel waren im Vorfeld binnen einer Minute vergriffen. Die Atmosphäre in der "Frankenhölle" war demnach auch glänzend.

Die BBL-Play-offs

So verwunderte es auch nicht, dass sich in den ersten Minuten ein offener Schlagabtausch entwickelte. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo, Alba führte dabei schnell mit vier Punkten, doch die Bamberger schlugen mit sieben Zählern in Folge umgehend zurück. Es war ein enges, aber auch durch zahlreiche Leichtsinnsfehler gekennzeichnetes Match. Dadurch blieb die Spannung allerdings erhalten. Zusehends stabilisierten sich die Abwehrreihen, dies traf vor allem für die Bamberger zu, die durch eine aggressive Manndeckung überzeugten und wohl auch deshalb zum Ende des ersten Viertels knapp mit 16:13 vorne lagen.

Die Berliner überdrehten danach ein wenig, suchten zu oft zu schnell den Abschluss, was die Brose Baskets prompt bestraften und sich auf 28:20 absetzten. Angeführt vom auffälligen Julius Jenkins, der bereits vor der Halbzeit 16 Punkte auf dem Konto hatte, fanden die "Albatrosse" wieder zurück ins Spiel, kamen mit einem 11:2-Lauf wieder ran und gingen sogar selbst in Führung.

Es war viel schwerer als letztes Jahr.

Bambergs Trainer Chris Fleming

Die Bamberger lagen zu Beginn des dritten Abschnitts mit 29:30 zurück. Und es kam noch dicker, denn die Katzurin-Fünf strotzte fortan mit Selbstbewusstsein und zog davon. Die Bamberger hielten aber dagegen, kamen nun ihrerseits zurück, sodass es ein ausgeglichenes Duell auf hohem Niveau blieb. Nachdem sich der präsente Center Miroslav Raduljica auf Seiten der Berliner verletzte und ausgewechselt werden musste, bekamen die Bamberger wieder etwas Oberwasser, da sich dadurch neue Optionen unter dem gegnerischen Korb öffneten. Vor allem bei Rebounds hatten die Berliner nun mehr Probleme.

Dennoch blieb es eng, weil sich nun auf beiden Seiten Hektik breit machte. Über einige Minuten trafen weder die Bamberger noch die Berliner. Mittlerweile war es ein Nervenspiel. Bei den Gastgebern war Predrag Suput nun treibende Kraft. Für die Entscheidung sorgten allerdings John Goldsberry und Brian Roberts, die jeweils von Außen trafen und die Franken damit mit vier Punkten in Führung brachten. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 40 Sekunden zu spielen. Alba nutzte den folgenden Ballbesitz in Person von Heiko Schaffartzik nicht aus. Danach ließ sich der Titelverteidiger nicht mehr aus der Fassung bringen und brachte den 72:65 (29:30)-Erfolg letztlich abgeklärt über die Zeit.

Deutsche Meister seit 1991

Verein Anzahl Titel Jahr
Alba Berlin 8 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2008
Bayer Leverkusen 6 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1996
Brose Baskets Bamberg (GHP Bamberg) 4 2005, 2007, 2010, 2011
EWE Baskets Oldenburg 1 2009
RheinEnergie Köln 1 2006
Skyliners Frankfurt 1 2004

"Es war ein hart umkämpftes Spiel. Alba Berlin hat alles gegeben, um hier nicht zu verlieren, aber wir haben dann Gas gegeben und 30 Sekunden vor Schluss war klar, dass wir Meister sind", sagte Karsten Tadda. Als Geheimnis des Erfolgs führte Nationalspieler Tibor Pleiß an, dass "jeder jeden gepusht habe." Coach Chris Fleming hatte nur noch Lob für seine Schützlinge übrig: "In Deutschland gab es wohl noch nie eine Mannschaft, die so verdient Meister geworden ist, wie diese Mannschaft." Allerdings zollte er auch dem Gegner großen Respekt: "Es war viel schwerer als letztes Jahr."

Bamberg ist Meister!

Statistik zum Spiel

Brose Baskets Bamberg – Alba Berlin 72:65 (29:30)

Brose Baskets Bamberg: Suput 15, Roberts 15, Hines 12, Jacobsen 10, Goldsberry 10, Terry 5, Pleiß 3, Gavel 2
Alba Berlin: Jenkins 22, Taylor 13, Raduljica 9, Idbihi 8, Allen 4, Schaffartzik 4, Dragicevic 3, Rochestie 2
Zuschauer: 6800 (ausverkauft)