Basketball

Nowitzki führt die Mavs zum Erfolg in L.A.

NBA, Play-offs: Atlanta setzt Höhenflug mit Sieg in Chicago fort

Nowitzki führt die Mavs zum Erfolg in L.A.

Ein Favorit strauchelt: Kobe Bryant fällt, Pau Gasol (Nr. 16) verliert den Ball - die Mavericks klauen den Sieg.

Ein Favorit strauchelt: Kobe Bryant fällt, Pau Gasol (Nr. 16) verliert den Ball - die Mavericks klauen den Sieg. Getty Images

Die Mavs sind mittlerweile seit elf Jahren ununterbrochen in den Play-offs vertreten. Im gleichen Zeitraum fehlten die Lakers auch nur ein einziges Mal in der Post-Season, dennoch ist es das erste Endrunden-Aufeinandertreffen der beiden Eliteklubs aus der Western Conference seit 1988.

Damals schlugen die Lakers die Mavericks mit 4:3. Und schon vor 23 Jahren war ein Deutscher mit von der Partie: Detlef Schrempf sah sich Legenden wie Earvin "Magic" Johnson und Kareem Abdul-Jabbar gegenüber. Heute ist es Dirk Nowitzki, der sich mit Kobe Bryant und Pau Gasol messen muss.

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Und der Würzburger tat dies gleich mit Erfolg. In Spiel eins der "Best-of-Seven"-Serie gewannen die Texaner in Los Angeles mit 96:94. Und das, obwohl sie Anfang des dritten Viertels bereits mit 16 Punkten in Rückstand gelegen hatten (44:60). Die Fünf von Trainer Rick Carlisle kam zurück und ging 19,5 Sekunden vor dem Ende der Partie durch zwei Freiwürfe von Nowitzki in Führung (95:94). Im folgenden Lakers-Angriff leistete sich der Spanier Pau Gasol, der den Deutschen zuvor bereits mit einem überflüssigen Foul an die Foullinie geschickt hatte, einen folgeschweren Ballverlust: Jason Kidd brachte einen von zwei Freiwürfen im Korb unter und Bryant scheiterte anschließend per Dreipunktwurf – Game Over, 1:0 Dallas.

"Kobe war heute unglaublich", sagte Nowitzki anschließend, "aber wir haben nie aufgegeben, und als es darauf ankam, haben wir wirklich gut und eiskalt getroffen." Lakers-Coach Phil Jackson musste wie schon gegen New Orleans eine bittere Auftaktniederlage quittieren: "Die Spieler fühlen sich, als hätten sie den Sieg aus der Hand gegeben. Man trifft vorne ein paar Mal nicht, macht unnötige Fouls, die dem Gegner Freiwürfe bringen – so kannst du solche Spiele nicht gewinnen." Gegen die Hornets drehten die Lakers den Spieß schnell um und gewannen die Erstrundenserie noch mit 4:2. Nowitzki warnt daher: "Das ist ein wertvoller Sieg. Aber wenn man ihre letzten Spielserien unter die Lupe nimmt, haben sie immer das erste Match verloren, kamen mit jeweils zwei Siegen nacheinander zurück und hatten den Gegner wieder unter Kontrolle."

Wir sind schwer getroffen. Dieses Team kann uns wirklich schlagen, das ist jetzt klar.

Kobe Bryant

Der Unterfranke führte die Scorerliste der Mavericks mit 28 Punkten an - hinzu kamen 14 Rebounds - und lieferte sich ein reines Privatduell mit Bryant, der sogar noch acht Zähler mehr verbuchen konnte.

Atlanta setzt seinen Höhenflug auch in Chicago fort

Nachdem die Atlanta Hawks bereits in Runde eins die höher eingestuften Orlando Magic in sechs Partien ausgeschaltet hatten, sorgen die Hawks nun gegen den Primus aus Chicago für Furore. Wie schon in Orlando, als das Team aus dem US-Bundesstaat Georgia die Auftaktpartie auf dem gegnerischen Parkett für sich entschieden hatte, gewann Atlanta auch Spiel eins bei den Bulls.

Hi-Five: Jamal Crawford (Nr. 11) und Josh Smith feiern den Coup in Chicago.

Hi-Five: Jamal Crawford (Nr. 11) und Josh Smith feiern den Coup in Chicago. Getty Images

Angeführt von Joe Johnson, der 34 Punkte erzielte und dabei alle seine fünf Dreipunktwürfe versenken konnte, siegten die Hawks, die ohne Ex-Bulle Kirk Hinrich (Knieprobleme) angetreten waren, mit 103:95 im United Center.

Derrick Rose, der nach Informationen von ESPNChicago.com als "Wertvollster Spieler" (MVP) der Hauptrunde feststeht , hatte vor allem zu Beginn des Spiels Probleme mit der Feinjustierung seines Schusses. Rose verwertete keinen seiner ersten sieben Würfe aus dem Feld, insgesamt traf er elf seiner 27 Versuche und kam auf 24 Zähler. Luol Deng hatte die Bulls mit 17 Punkten in der ersten Hälfte im Spiel gehalten (50:51), in den zweiten 24 Minuten kamen allerdings nur noch vier weitere Zähler vom Small Forward.

Bitter für Chicago: Rose konnte die Halle nur humpelnd sowie unter Mithilfe seiner Spielerkollegen verlassen, nachdem er in den Schlusssekunden auf Jamal Crawfords Fuß getreten und mit seinem linken Sprunggelenk umgeknickt war. Mit demselben Fuß war Rose schon in der vierten Begegnung gegen Indiana umgeknickt, konnte die anschließende Partie jedoch bestreiten. "Zwei Tage sollten reichen, um rechtzeitig wieder fit zu werden", ist der 22-Jährige auch diesmal voller Hoffnung auf eine schnelle Genesung.

Kings bleiben in Sacramento

NBA-Kellerkind Sacramento Kings verzichtet auf einen Umzug nach Anaheim und spielt vorerst weiter in der Hauptstadt des Bundesstaates Kalifornien. Die Maloof-Familie, der die Kings gehören, hatte zuletzt sehr intensiv die Möglichkeiten eines Umzugs geprüft, da die Halle in Sacramento nicht mehr den aktuellen NBA-Standards entspricht. "Wir haben uns letztlich aus Gründen der Fairness gegenüber den Fans und lokalen Sponsoren zum Verbleib entschieden, werden die Situation aber weiterhin sehr genau prüfen", heißt es in einem Statement der Familie Maloof. Sacramentos Bürgermeister Kevin Johnson, der von 1987 bis 2000 insgesamt 13 Jahre für die NBA-Klubs Cleveland Cavaliers und Phoenix Suns spielte, muss nun den Bau einer neuen Halle vorantreiben. Gelingt dies nicht, würden die Kings spätestens 2012 ins Honda Center von Anaheim übersiedeln.