Basketball

Deutschland gewinnt Krimi gegen Serbien

WM in der Türkei: 82:81-Erfolg der DBB-Auswahl

Deutschland gewinnt Krimi gegen Serbien

Block: Heiko Schaffartzik (re.) und Aleksandar Rasic greifen nach dem Ball

Block: Heiko Schaffartzik (re.) und Aleksandar Rasic greifen nach dem Ball picture-alliance

Wie erwartet entwickelte sich von Beginn an ein zähes Duell zweier Teams, die vornehmlich über die Defensive kommen. Auf deutscher Seite sorgte vor allem Jan-Hendrik Jagla zunächst für Wirbel in der serbischen Zone, allerdings stellte sich der Rekordweltmeister, der auch im zweiten Spiel ohne seine beiden gesperrten Top-Stars Nenad Krstic und Milos Teodosic auskommen musste, rasch auf die teils leicht ausrechenbaren Angriffe der DBB-Auswahl ein und fand besser ins Spiel. Vor dem Ende der ersten Viertels führte Serbien mit 17:12, doch Christopher McNaughton verkürzte nochmals auf 14:17.

Im zweiten Abschnitt zeigte sich das gleiche Bild, Serbien lag meist knapp vorne, tat sich aber gegen die aggressive Deckung der "Bauermänner" schwer. Nach 13 Minuten wendete Heiko Schaffartzik mit einem erfolgreichen Dreier das Blatt und brachte Deutschland mit 21:20 in Führung. Es blieb eine enge Kiste. Sieben Sekunden vor der Halbzeit führte Serbien mit 35:34, doch Schaffartzik fasste sich ein Herz und schloss von Außen erfolgreich zur 37:35-Pausenführung.

Basketball-WM

Es war ein hartes Spiel. Bezeichnend dafür, Steffen Hamann musste in der Halbzeit mit zwei Stichen über dem Auge genäht werden, weil er zuvor hart von Milan Macvan gefoult worden war. Unfair war die Partie allerdings nicht! Deutschland hatte vor allem unter den Körben enorme Probleme, die Rebounds landeten zumeist bei den Serben, die wiederum eine miese Trefferquote aufwiesen. Sehr viele Punkte waren nicht zu sehen, die Begegnung stand spitz auf Knopf.

Dank eines erfolgreichen Dreiers des an diesem Tag glänzend aufgelegten Schaffartzik ging die deutsche Mannschaft mit 56:54 ins Schlussviertel. Ein Krimi hatte sich angebahnt, und es wurde einer. Serbien glich auf 58:58 aus, doch Jagla konterte umgehend mit einem Dreier. Sechs Minuten vor Schluss führte Deutschland mit 65:59, den Serben flatterten langsam die Nerven. Der Vize-Europameister nahm zu viele schwere Würfe - was allerdings auch der weiterhin beeindruckenden Defensivarbeit der DBB-Auswahl geschuldet war. Die "Bauermänner" gingen mit einem Drei-Punkte-Vorsprung in die letzte Minute - bei eigenem Ballbesitz. Schaffartzik vergab, Markovics Pass fing Green ab, der aber im Aus stand. Serbien hatte also noch 30 Sekunden, um die Verlängerung zu erreichen. Und Rasic glich zum 69:69 aus.

Dusan Ivkovic

Überrascht: Serbiens Trainer Dusan Ivkovic. picture-alliance

In der Overtime glückte der bessere Start wieder der deutschen Mannschaft. Hamann erzielte vier Punkte in Folge, während das Team von Trainerlegende Dusan Ivkovic ohne Erfolgserlebnis blieb. Doch Milenko Tepic und Kosta Perovic glichen wieder aus. Den letzten Wurf hatte Hamann, der nicht traf, dabei aber gefoult wurde und vehement Freiwürfe forderte. Das Schiedsrichtergespann entschied sich anders, so dass die nächste Verlängerung folgte.

Und in dieser sollte es klappen. Greene trumpfte nun auf, traf zuerst per Backboard und gleich danach jenseits der Dreierlinie. Die Vorentscheidung war aber Jagla vorbehalten, der aus fast unmöglicher Lage unter Bedrängnis einen Dreier versenkte. Dennoch wurde es immens spannend, denn Serbien lag bei noch zwölf verbliebenen Sekunden Spielzeit mit 81:82 zurück, hatte den letzten Angriff, nutzte diesen aber nicht.

Serbien – Deutschland 81:82 n.V. (69:69,35:37)

Punkte Serbien: Perovic 20, Rasic 15, Tepic 14, Velickovic 11, Macvan 9, Keselj 7, Markovic 3, Bjelica 2
Deutschland: Jagla (Prokom Gdynia) 22, Greene (Bayern München) 15,Schaffartzik (Turk Ankara) 14, McNaughton (EWE Baskets Oldenburg) 12, Hamann (Bayern München) 10, Harris (Gonzaga University/USA) 4, Pleiß (Brose Baskets Bamberg) 2, Benzing (ratiopharm Ulm) 2, Schwethelm (Eisbären Bremerhaven) 1
Zuschauer: 3000