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Wallboxen im Test: Vor zweien wird gewarnt

ADAC prüft Heim-Ladestationen - Große Unterschiede

Wallboxen im Test: Vor zweien wird gewarnt

Wallbox-Test: Manche schnitten sehr gut ab, bei zwei Geräten hatten die Prüfer aber große Sicherheitsbedenken.

Wallbox-Test: Manche schnitten sehr gut ab, bei zwei Geräten hatten die Prüfer aber große Sicherheitsbedenken. ADAC

Bei der Ladeleistung fangen die Unterschiede schon an: Im Falle der getesteten Wallboxen lag sie zwischen 3,7 und 22 Kilowatt. Sechs der Stromtankstellen für zuhause erhielten immerhin ein "gut" oder "sehr gut" und damit das Prädikat "uneingeschränkt empfehlenswert". Bei drei Geräten wurden hingegen so große Schwächen festgestellt, dass sie über ein "ausreichend" nicht hinauskamen und als "nicht empfehlenswert" eingestuft wurden. Und zwei Wallboxen erwiesen sich laut ADAC für den Benutzer als so gefährlich, dass sie komplett durchfielen.

Als Testsieger profilierte sich die preislich (865 Euro) im Mittelfeld angesiedelte 11-kW-Wallbox des deutschen Herstellers ABL, die eine glatte 1,0 davontrug. Auf Platz zwei folgt das 4,6-kW-Gerät von Keba (762 Euro, Note 1,3) und auf Platz drei die leistungsstarke 22-kW-Wallbox von Mennekes (Note 1,4), die mit 1903 Euro allerdings auch verhältnismäßig teuer kommt.

Gefährliche Billigheimer aus dem Internet

Wallbox-Tipps

Wichtig zu wissen: Darauf sollte man achten, wenn die Anschaffung einer Wallbox im Raum steht. ADAC

Eine dezidierte Warnung spricht der ADAC für die im Online-Handel vertriebenen Billig-Geräte von Annies-Carparts und Franz Röcker aus. "Diese Ladeboxen schalten bei einer Fehlermeldung des Autos überhaupt nicht ab", sagt Andreas Habermehl vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Das sei "extrem gefährlich", weil es so einem Brand oder zu Personenschäden kommen kann.

Von der Ladeleistung hängt es ab, wie schnell die Batterie des Elektroautos wieder aufgeladen ist. Die Haushaltssteckdose schickt nur 2,3 kW/h in die Batterie, man kann sich also ausrechnen, dass ein leergefahrener Jaguar I-Pace fast vierzig Stunden benötigt, bis er seinen 90-kWh-Akku aufgefüllt hat.

Der ADAC rät zu einer universell einsetzbaren Wallbox mit 11 kW Ladeleistung und fest installiertem Kabel, die 1-phasiges Laden mit 3,7 kW (beispielsweise Nissan Leaf), 2-phasiges mit 7,4 kW (z. B. VW e-Golf) oder 3-phasiges mit 11 kW (z. B. Renault Zoe) ermöglicht, unter Umständen sogar 3-phasiges mit 22 kW.

Hände weg vom Selberbasteln

Die Installation der Wallbox muss von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden, die Arbeitszeit kommt also zu den reinen Anschaffungskosten hinzu. Weitere, mitunter beträchtliche Kosten können entstehen, wenn die für den sicheren Betrieb vorgeschriebenen elektrischen Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler (FI B bzw. FI A) nicht schon verbaut sind – auch hierauf sollte man beim Kauf achten.

ule