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Silvester-Schaden am Auto: Wer zahlt?

Verursacht durch Böller und Raketen

Silvester-Schaden am Auto: Wer zahlt?

Feuerwerkskörper: Wenn sie direkt auf dem Auto explodieren, können sie ernsthafte Schäden anrichten.

Feuerwerkskörper: Wenn sie direkt auf dem Auto explodieren, können sie ernsthafte Schäden anrichten. dpp AutoReporter

Wie gefährlich sind Böller und Raketen fürs Auto?

Feuerwerkskörper wie Böller, Chinakracher oder Raketen sind imstande, durchaus ernsthafte Schäden anzurichten. Das gilt vor allem dann, wenn sie direkt auf oder am Auto explodieren. In diesem Fall können sie den Lack beschädigen, die Scheiben splittern lassen oder gar die Reifen zum Schmelzen bringen. Auch das Stoffverdeck eines Cabriolets ist gefährdet. Nur selten kommt es dagegen vor, dass ein Auto durch eine Feuerwerksrakete gleich in Brand gerät. Und auch der Tank kann nicht so leicht durch einen Böller zur Explosion gebracht werden.

Wo parkt das Auto sicher?

Am sichersten ist das Fahrzeug natürlich in einer Garage untergebracht oder - mit leichten Einschränkungen - unter einem Carport. Wer beides nicht zur Verfügung hat, sollte das Auto wenigstens nicht inmitten des dichtesten Silvestertreibens parken. Gut angelegtes Geld ist ein Ticket für ein öffentliches Parkhaus. "Wer keine Unterstellmöglichkeit hat, kann sein Auto aber auch in einer abgelegenen Seitenstraße abstellen", sagt Kfz-Experte Frank Mauelshagen von der Ergo-Versicherung. Auch dort mag sich eine Rakete auf das Autodach verirren, zumeist wird sie aber schon abgebrannt sein und insofern kein großes Unheil mehr anrichten. Auch ein Parkplatz unter Bäumen oder neben Büschen empfiehlt sich. "Die Äste bremsen herabfallende Raketenreste", erklärt Mauelshagen.

Gibt es schützendes Zubehör?

Der Fachhandel hält spezielle Hüllen oder Folien fürs Auto vor. Auch im Internet oder in Baumärkten sind solche Car-Cover erhältlich, die vor glühenden Teilen schützen. Schon eine einfache Decke leistet gute Dienste. Gut auch, wenn es zu Silvester geschneit hat und das Auto von einer weißen Schneeschicht bedeckt ist.

Lackpolitur

Manchmal funktioniert's: Schmauchspuren lassen sich mit einer guten Lackpolitur entfernen. Nigrin

Lassen sich Schäden selber beseitigen?

Mitunter ja. Gegen Schmauchspuren hilft oft eine gute Lackpolitur. Von scharfen Reinigungsmitteln, Verdünnung oder kantigem Werkzeug sollte man die Finger lassen. Wenn sich schwärzlich-braune Verfärbungen nicht entfernen lassen, so ist das ein Fall für den Autolackierer bzw. für die Werkstatt. Das gilt natürlich auch für Dellen, Brandlöcher oder geborstene Scheiben.

Wer zahlt im Schadensfall?

Prinzipiell ist die Sache klar: Derjenige, der den Schaden verursacht hat – sprich Rakete oder Böller gezündet hat – muss auch für die Reparatur aufkommen. In aller Regel zahlt dann die private Haftpflichtversicherung des Feuerwerkers.

Meist ist es aber schwierig bis unmöglich, den Schädiger im Silvestertrubel oder am (Neujahrs-)morgen danach ausfindig zu machen. "In solchen Fällen springt die Teilkaskoversicherung des Betroffenen für den entstandenen Schaden ein", sagt Tanja Cronenberg von der Ergo-Versicherung. "Sie kommt für Brand- und Explosionsschäden sowie für kaputte Scheiben auf". Vandalismusschäden dagegen, zu denen mut- und böswillige Beschädigungen durch unbekannte Feuerwerker gehören, deckt nur eine Vollkaskoversicherung ab. Sinnvollerweise sollten betroffene Autobesitzer den Schaden fotografieren, ihn schnellstmöglich der Versicherung melden - und gleichzeitig Strafanzeige wegen Sachbeschädigung stellen.

epr