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Radler überholen: Wie nah ist zu nah?

Sicherheitsabstand einhalten

Radler überholen: Wie nah ist zu nah?

So ist es richtig: Autofahrer dürfen Radler nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand überholen.

So ist es richtig: Autofahrer dürfen Radler nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand überholen. DVR

Eigentlich sollten die meisten Autofahrer wissen, wie man sich auf dem Rad inmitten des Pkw-Verkehrs fühlt. 78 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland, im Sattel dürften also viele sitzen, die gleichzeitig einen Pkw-Führerschein haben. Dennoch sind sich beide Gruppen von Verkehrsteilnehmern nicht recht grün. Kfz-Lenker schimpfen über Radler, die Einbahnstraßen in falscher Richtung befahren, rote Ampeln missachten oder riskant zwischen den Autos hindurchmanövrieren. Radfahrer wiederum beklagen, schlicht übersehen oder viel zu knapp überholt zu werden. Letzteres ist ein Punkt, der tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist. Nach einer repräsentativen Umfrage des Kfz-Direktversicherers R+V24 glauben immerhin 16 Prozent der Autofahrer, dass sie einen Pedalritter auf schmalen Straßen mit nur 50 Zentimetern Abstand überholen dürfen. Da aber liegen sie gründlich falsch. Vorgeschrieben sind nämlich mindestens 1,5 Meter.

Unter 1,5 Metern geht nichts

"Wenn die 1,5 Meter nicht eingehalten werden können, darf der Autofahrer nicht überholen", sagt Sina Schmitt, Expertin bei R+V24. So einfach ist das, und so gefährlich kann es werden, wenn sich die Kfz-Lenker nicht an diese Regel halten. Radler können sich beispielsweise durch den Luftzug des vorbeifahrenden Pkw oder gar Lasters erschrecken, möglicherweise fahren sie zu dicht an den Rand oder weichen auf Gehwege aus. Damit gefährden sie nicht nur sich, sondern auch andere. "Fährt ein Autofahrer zu dicht an einem Radler vorbei, kann schon ein kleiner Schlenker des Radfahrers zu einem Unfall führen", warnt Schmitt außerdem.

Gerade junge Autofahrer, die oftmals des Rowdytums bezichtigt werden, erweisen sich übrigens als disziplinierter als die "alten Hasen". Laut Umfrage würden nur zehn Prozent der 14- bis 29-Jährigen mit geringerem Abstand überholen, während 22 Prozent der über 50-Jährigen einen reduzierten Abstand für ausreichend halten.

epr