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Fußball-Stars: In einer halben Stunde zum Ferrari

So lange müssen Ronaldo & Co. für ihre Autos kicken

Fußball-Stars: In einer halben Stunde zum Ferrari

Den hat er noch nicht, wünscht ihn sich aber: Cristiano Ronaldo mit dem 1500 PS starken Bugatti Chiron.

Den hat er noch nicht, wünscht ihn sich aber: Cristiano Ronaldo mit dem 1500 PS starken Bugatti Chiron. Hersteller

Wenn man davon ausgeht, dass ein Kfz-Mechatroniker etwa 16 Euro in der Stunde verdient, dann muss er ungefähr 1115 Stunden oder 46 Tage lang durcharbeiten, bis er sich den einfachsten VW Golf kaufen kann. Wer das Talent besitzt, sein Geld auf dem grünen Rasen zu verdienen, kommt da natürlich schneller zum Wunschmobil. Von den 256 Fußballern, die sich das Online-Portal Carspring hinsichtlich ihres automobilen Kaufverhaltens angesehen hat, bräuchten exakt 100 keine 90 Minuten und somit nur ein einziges Spiel, bis sie ihren Privatwagen abbezahlt hätten.

Besonders rasch würde sich Jesús Navas von Manchester City sein Auto erspielen. Der Spanier benötigt dazu nur 11 Minuten und 17 Sekunden. Allerdings gibt er sich laut Carspring auch mit dem Kleinwagen Nissan Micra zufrieden, der in Großbritannien 11.995 Pfund kostet, umgerechnet also rund 13.700 Euro. "Trotz seines beachtlichen Marktwertes von 13,5 Millionen Euro scheint Navas nicht den Wunsch zu hegen, dass man ihm seinen Reichtum am Auto ansieht", meint Peter Baumgart, Mitgründer von Carspring. Auf Platz zwei positioniert sich Carlos Tevez (Shanghai Shenhua), der für seinen Porsche Panamera Turbo S 11 Minuten und 35 Sekunden lang über den Platz rennen muss. Rang drei nimmt N'Golo Kanté vom FC Chelsea ein; er hat das Geld für seinen Mini Cooper SD nach 12 Minuten und 58 Sekunden wieder drin.

30 Spiele für einen Mercedes 300 SL

Am unteren Ende der Rangliste steht der Name von George Boyd vom FC Burnley. Fast 46 Stunden lang müsste er für seinen Mercedes 300 SL kicken, der umgerechnet angeblich 870.000 Euro gekostet hat. "Er würde über 30 Spiele für die Abzahlung seines Luxuswagens benötigen", rechnet Baumgart vor.

Für ihre Studie haben sich die Carspring-Mitarbeiter durch Zeitungen, Magazine und Social-Media-Portale gearbeitet, um zu recherchieren, mit welchen Autos die Top-Kicker so unterwegs sind. Fußballer, die ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit zu halten bestrebt sind, seien bewusst nicht mit einbezogen worden, heißt es. Die für den Autokauf benötigte Spielzeit wurde errechnet, indem das geschätzte Jahresgehalt (ohne Bonuszahlungen) durch die Anzahl der Ligaspiele geteilt wurde. So ergab sich das Gehalt pro Minute. Davon ausgehend rechnete man wiederum auf den Fahrzeugpreis hoch.

Ferrari F430

Steht im Fuhrpark von Superstar Lionel Messi: Ein Ferrari F430 Spider. Hersteller

Messi fährt Ferrari

Cristiano Ronaldo wird auf Rang 216 geführt. Sein Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse, der rund zwei Millionen Euro kostet, erfordert für CR7 fünf Stunden, 15 Minuten und 20 Sekunden Arbeit auf dem Grün. Lionel Messi dagegen genügen gut 31 Minuten, um das Geld für seinen Ferrari F430 Spider zu verdienen.

Auch mit den Vorlieben deutscher Spieler hat sich Carspring auseinandergesetzt. Benedikt Höwedes (Schalke 04) fährt demnach ein VW Beetle Cabrio und muss dafür knapp 16 Minuten auf den Platz. Gut 18 Minuten genügen Andre Schürrle (Borussia Dortmund), bis er hinsichtlich seines Jeep Wrangler Sahara schuldenfrei ist. Mario Götze (Borussia Dortmund) kommt für seinen Mercedes SL 500 mit gut 37 Minuten hin, Jerome Boateng (Bayern München) muss für seinen Mercedes-AMG G 63 knapp 43 Minuten lang kicken. Und Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul) ist laut Carspring-Studie nach fünf Stunden, 16 Minuten und 36 Sekunden preislich im reinen, was seinen Mansory Stallone betrifft.

Buffon: Bescheiden im Fiat 500

Mit am bescheidensten agiert Fernando Llorente von Swansea City, der sich angeblich mit einem Fiat Punto zufrieden gibt, in den er gerade einmal knapp 14 Minuten Spielzeit investieren muss. Juve-Keeper Gianluigi Buffon soll sich mit einem Fiat 500 begnügen (19 Minuten und 48 Sekunden), und Paolo Cannavaro (Sassuolo) mit einem Golf Plus, für den er aber fast eine Stunde und 44 Minuten lang dem Ball nachjagen muss.

Ansonsten aber dominieren große Auto- hinter großen Spielernamen: Aston Martin, Bentley, Lamborghini, Rolls Royce, Mercedes, Jaguar. Und es zeichnet sich ein Zusammenhang zwischen Spielerposition und Autotyp ab: Stürmer und Mittelfeldspieler bevorzugen offensichtlich eher sportliche Gefährte, Verteidiger dagegen präferieren SUVs.

ule

So lange müssen die Stars fürs Auto kicken