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Gabelstapler mit Brennstoffzelle

Bei Toyota im Einsatz

Gabelstapler mit Brennstoffzelle

Brennstoffzellen-Duo von Toyota: Links der Mirai, rechts ein Fuel-Cell-Gabelstapler.

Brennstoffzellen-Duo von Toyota: Links der Mirai, rechts ein Fuel-Cell-Gabelstapler. Hersteller

Brennstoffzellenantrieb ist eine Alternative zur batterieelektrischen Form des Elektroantriebs. Getankt wird Wasserstoff, auf dem Auspuff quillt letztlich nur noch Wasserdampf. Weitere Vorteile: Die hohe Reichweite der Fahrzeuge und die kurze, einem konventionellen Tankvorgang entsprechende Nachfüllzeit.

Aufgetankt in drei Minuten

In seinem japanischen Werk Motomachi hat Toyota jetzt zwei Gabelstapler mit Brennstoffzellenantrieb in Betrieb genommen, die von der Toyota Industries Corporation produziert worden. Die Fahrzeuge belasten die Umwelt vor Ort weder mit CO2 noch mit anderen Schadstoffen. Zudem lassen sie sich fix – binnen drei Minuten – auftanken und helfen sogar bei einem Stromausfall weiter: Weil sie auch Elektrizität produzieren können, lassen sich die Gabelstapler als Notstromaggregat einsetzen.

Toyota will in seinen Werken sukzessive konventionelle Gabelstapler durch solche mit Brennstoffzellenantrieb ersetzen und damit auch eine Vorreiterrolle für andere Unternehmen spielen. Bis 2018 sollen weitere 20 Fahrzeuge folgen, bis 2020 ist geplant, die Riege der Brennstoffzellen-Gabelstapler auf 170 bis 180 aufzustocken.

Die Senkung der CO2-Emissionen in der Fahrzeugproduktion ist Teil der sogenannten "Toyota Environmental Challenge 2020", mit der die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit in Fahrzeugfertigung und – nutzung verbessert werden soll.

Keine blütenweiße Ökobilanz

Toyota Brennstoffzellen-Gabelstapler

In drei Minuten aufgetankt: Dieser Gabelstapler fährt umweltfreundlch mit Wasserstoff. Hersteller

Fahren mit Wasserstoff generiert aber nicht unbedingt eine blütenweiße Ökobilanz. Grund: Die Herstellung von Hydrogen ist mit hohem Energieaufwand verbunden. Werden dazu nicht regenerative Quellen genutzt, sondern – wie im Augenblick noch Usus – ein fossiler Brennstoff wie Erdgas, kommt es nach wie vor zu CO2-Emissionen, nur eben vorgelagert bei der Produktion.

Auf der Straße hat sich Brennstoffzellenantrieb noch nicht ansatzweise durchgesetzt. Zum einen ist die Infrastruktur noch sehr löchrig, in Deutschland gibt es derzeit nur etwa 50 Wasserstofftankstellen. Außerdem sind die Brennstoffzellenfahrzeuge teuer. Der Toyota Mirai kostet knapp 80.000 Euro, der Hyundai ix35 Fuel Cell 65.450 Euro, der Honda Clarity wird auf 60.000 Euro kommen. Was die Fuel-Cell-Gabelstapler kosten, hat Toyota nicht kommuniziert, billig dürften die Technologieträger aber nicht sein.

Allianz für Wasserstoff

Unlängst hat sich eine Allianz für Wasserstoff gebildet, die der Antriebstechnik endlich den Boden bereiten soll. Neben Automobilherstellern wie Toyota, Honda, Hyundai und BMW sind im "Hydrogen Council " auch die Gasehersteller Linde und Air Liquide sowie weitere Unternehmen engagiert.

ule