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Audi TT RS: Fünf Zylinder und 400 PS

Starker Sportler

Audi TT RS: Fünf Zylinder und 400 PS

Audi TT RS: Der breitschultrige Sportler mit seinen 400 PS klebt quasi auf dem Asphalt.

Audi TT RS: Der breitschultrige Sportler mit seinen 400 PS klebt quasi auf dem Asphalt. Hersteller

Walter Röhrl ist stolz. Das hat die Rennfahrer-Legende so zwar nicht gesagt, doch er muss es einfach sein. Immerhin stehen bei der Präsentation des neuen Audi TT RS seine ehemaligen Arbeitsgeräte: Audi 90 quattro IMSA GTO und Sport quattro E2. Mit beiden Boliden eilte der heute 69-Jährige von Sieg zu Sieg und pulverisierte Rekorde. Eines hatten beide Audi gemein: Den Allradantrieb quattro und fünf Zylinder unter der Haube.

Den letzten Fünfzylinder-Motor in einem Serien-Audi, der so schön grantig grummelte und den Ruf hatte, unkaputtbar zu sein, lief im Jahr 1997 vom Band. Dann wurde es still um die "Fünfender" und Audi hauchte seinen starken S- und RS-Modellen nur noch mit V6- und V8-Motoren Leben ein.

Über zehn Jahre sollte es dauern, bis sich die Ingolstädter auf alte Werte zurückbesannen. 2009 stand der erste Audi TT RS bei den Händlern. Mit 2.5-Liter-Motor, Fünfzylinder - die Legende war wiedergeboren. 7000 Kunden griffen bei der ersten Generation des TT RS zu.

In diesem Herbst geht der Neue an den Start; "ein ultimativer Kompaktsportler", wie Stephan Reil schwärmt. Der Leiter der technischen Entwicklung der quattro GmbH betitelt den Audi TT RS als sein "Lieblingsauto" innerhalb der RS-Familie. Stolz ist Reil, dass der 2.5 TFSI-Motor sieben Mal in Folge zum "Engine of the Year" gewählt wurde.

Aus für das Turboloch

Der Fünfzylinder hat sich im Vergleich zum Vorgänger-Modell stark weiterentwickelt: mit Leichtbaumaßnahmen und gesteigerter Kraftentfaltung. Das Turbo-Aggregat produziert nun 400 PS, das maximale Drehmoment von 480 Nm steht ab 1700 Umdrehungen pro Minute bereit. Die Zeiten des schier endlosen Turbolochs sind gezählt. Plus: "Er hat den besten Sound der Welt", legt Reil nach und bekennt sich als Fünfzylinder-Jünger.

Audi TT RS Roadster

Audi TT RS Roadster: Der offene Sportler startet ab 69.200 Euro. Auch er trägt die neuen OLED-Leuchten am Heck. Hersteller

Neben der Abgasmusik, die aus den ovalen Endrohren ins Freie geblasen wird, verfehlt auch die Durchzugskraft nicht ihre Wirkung. Das Coupé sprintet in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, der Roadster in 3,9. Mit nur 1,34 Meter klebt der breitschultrige TT quasi auf dem Asphalt. Kurvenhatz auf leergefegten Bergstraßen? Mühelos und beherrschbar, ganz anders als der TT erster Generation, der im Grenzbereich unkontrollierbar war. "Für den normalen Menschen zu gefährlich", beschrieb Rennfahrer Walter Röhrl den TT damals.

Vom Cruiser zum Renner

Während der Turbolader zwitschert und der Fünfzylinder blubbert, darf sich der Fahrer auch am Interieur erfreuen: Aluminium- und Carbon-Elementen reihen sich neben RS-Schriftzügen ein. Per Knopfdruck verändert der TT blitzschnell seinen Charakter – vom zahmen Cruiser zum aggressiven Renner.

Ein Hingucker: Im virtuellen Cockpit bündelt der rollende Computer alle wichtigen Informationen, von Geschwindigkeit über Drehzahl bis hin zur Navigation. Das Coupé steht ab 66.400 Euro in der Preisliste, der Roadster ab 69.200 Euro. Gegen Aufpreis gibt es das Neueste aus dem Hause Audi: OLED-Leuchten, also dünne Lichtscheiben, die die Heckpartie auffrischen.

Serienmäßiges Schmankerl: Wie beim Audi R8 startet der Motor direkt am Lenkrad – eine Inspiration aus dem Rennsport. Das macht sicher auch Walter Röhrl stolz.

ph

Audi TT RS in Kürze

Wann er kommt: Im Herbst 2016

Wen er ins Visier nimmt: Porsche 718 Cayman S

Was ihn antreibt: 2,5-l-Fünfzylinder mit 400 PS

Was noch folgt: Der stärkste TT komplettiert die Baureihe

Was er kostet: Coupé ab 66.400 Euro, Roadster ab 69.200 Euro