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SUV Ateca: Seat mischt die Konkurrenz auf

Gegen Qashqai, Kuga, Kadjar, Tucson und Sportage

SUV Ateca: Seat mischt die Konkurrenz auf

Neues Seat-SUV Ateca: Trotz relativ kompakter Abmessungen reichlich Raum für Passagiere und Gepäck.

Neues Seat-SUV Ateca: Trotz relativ kompakter Abmessungen reichlich Raum für Passagiere und Gepäck. Hersteller

Der Erfolg des spanischen SUV kommt nicht von ungefähr, ist zunächst einmal auf das gefällige Design zurückzuführen. Und natürlich auf den Preis. Den hat Seat bewusst "konkurrenzfähig" kalkuliert, um sozusagen eine Duftmarke zu setzen. Vor allem den in Europa recht erfolgreichen Nissan Qashqai hat man im Visier, zugleich aber auch Ford Kuga, Renault Kadjar, Hyundai Tucson und Kia Sportage.

Start bei unter 20.000 Euro

(Länge: 4,36 Meter) Zwar startet das neue Seat-SUV bei unter 20.000 Euro, doch die Kundschaft greift meist zu besser motorisierten Versionen. Zum Benziner etwa in der 150-PS-Klasse, zu 24.700 Euro, ein Preis, der die Mitbewerber teilweise unterbietet. Doch es gibt noch ein anderes, bei vielen Käufern wohl sehr wichtiges Argument, das für den neuen Seat spricht: Das üppige Laderaumangebot. Zwar misst der Ateca in der Länge nur 4,36 m, bietet aber in der Frontantriebsversion 510 Liter Laderaumvolumen auf. Da kommen gerade noch die deutlich längeren, aber eigentlich in einer anderen Klasse positionierten Hyundai Tucson und VW Tiguan mit, während beispielsweise der von den Außenmaßen her ziemlich identische Nissan Qashqai deutlich zurückfällt (430 Liter). Selbst der Ford Kuga, mit 4,52 m Länge mit der Größte dieser Wagenklasse, bleibt da deutlich zurück, kann sich nur dann in Front setzen, wenn man das maximale Ladevolumen als Maßstab nimmt: 1653 Liter sind es beim Ford, 1604 Liter beim Ateca.

Seat Ateca

Wer mag, der kann: Zumindest die Allradvarianten des Ateca weisen auch gewisse Geländeeigenschaften auf. Hersteller

Lediglich beim Tankvolumen (50 bzw. 55 Liter) liegt der Ateca zurück. Kein Problem, wie man bei Seat meint, da beispielsweise der erwähnte 150-PS-Benziner nach Norm mit 5,3 l Super je 100 km auskommt, was einer Reichweite von rund 1000 Kilometern gleichkäme. Selbst wenn man den bei einer unserer ersten Probefahrten erreichten Schnitt (6,6 l/100 km) zugrunde legt oder auf schnellen Autobahnetappen mit 7,5 Litern/100 km kalkuliert, ergibt sich immer noch eine sehr beachtliche Strecke, die man ohne Tankstopp zurücklegen kann. Noch viel weiter kommen die Diesel, deren minimaler Normverbrauch mit 4,3 l/100 km angegeben wird.

Agiler als der VW Tiguan

Ach ja, das Fahrverhalten: Der Ateca gilt als der Dynamiker unter den kompakten SUV-Modellen, fühlt sich beispielsweise agiler an als der neue Tiguan, malträtiert seine Insassen aber keinesfalls mit zu straffer Abstimmung. Mit dem erwähnten 150-PS-TSI ist man flott unterwegs (0-100 km/h 8,5 Sekunden, max. 201 km/h). Auf ähnlichem Niveau fährt der 150-PS-TDI. Und der 190-PS-Selbstzünder setzt sich als Sportler in Szene: auf 7,5 Sekunden und 212 km/h lauten die Standard-Fahrwerte. Wer Bescheidenheit als Zier empfindet, kommt aber auch mit den 115-PS-Maschinen (Benziner oder Diesel) zurecht und darf sich dabei an den niedrigen Einstiegspreisen (ab 19.990 Euro bzw. 23.190 Euro) erfreuen.

Natürlich lässt sich das Preisniveau des Seat Ateca nach oben steigern. Entweder durch die Auswahl einer besseren Ausstattungsvariante oder aber durch Hinzufügen einiger Extras wie beispielsweise DSG-Getriebe oder Allradantrieb, was dann aber ohnehin den Erwerb der leistungsstärkeren Varianten voraussetzt.

Seat Ateca Cockpit

Medial gut gerüstet: Entertainment- und Kommunikationssysteme sind auf der Höhe der Zeit. Hersteller

Vom nächsten Jahr an wird sich Seat mit dem Ateca allerdings neuer Konkurrenz erwehren müssen, denn auf der Basis dieses Wagens erscheint der neue Skoda Yeti. Auch der wird dann, so wie schon der Ateca, in Tschechien gebaut.

Seat-Chef Bauer freilich sieht all dem gelassen entgegen, denn schon bald darf er einen neuen Pfeil aus dem Köcher ziehen: ein weiteres, kleineres SUV-Modell steht in den Startlöchern. "Arona", benannt nach einer Stadt auf Teneriffa, könnte der Name lauten. Und mehr noch: Selbst ein noch größerer Kandidat als der Ateca ist im Gespräch. Und auch diese Nummer wäre ein Leichtes, ließe sich doch der Unterbau des Skoda Kodiaq nutzen. Und so könnte eines nicht allzu fernen Tages noch eine erfolgversprechende, spanisch-tschechische Gemeinschaftsproduktion den Automarkt und die Konkurrenz aufmischen.

wpr