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Aus Polen: Luxuslimousine mit Elektroantrieb

Varsovia Concept

Aus Polen: Luxuslimousine mit Elektroantrieb

Varsovia Concept: Limousine mit nach oben öffnenden Portaltüren und auffälligem Rautenmuster.

Varsovia Concept: Limousine mit nach oben öffnenden Portaltüren und auffälligem Rautenmuster. Hersteller

Die feinsten Luxuslimousinen kommen aus Deutschland und tragen den weiß-blauen BMW-Propeller, den Mercedes-Stern oder die vier Audi-Ringe. Vielleicht gesellt sich zu dieser Edel-Riege bald noch ein Modell dazu, das in Polen "gebürtig" ist und dessen Haube eine Meerjungfrau ziert: Die schöne Fischfrau Sawa gehört zum Legendenschatz der polnischen Hauptstadt Warschau, wo die Varsovia Motor Company beheimatet ist.

Benno Berghammer lässt grüßen

Optisch stellt das Varsovia Concept keine Revolution dar. Anders als beispielsweise der demnächst in Paris vorgestellte, avantgardistische CXPerience von Citroen kleidet sich der Pole in klassischen Limousinen-Trimm. Ungewöhnlich ist allerdings das Konzept der nach oben öffnenden Portaltüren, die den Einstieg in den feudal eingerichteten Innenraum erleichtern sollen. Dort dominieren natürliche Materialien wie Holz, Leder und Silber, kein Interieur-Element soll aus Plastik bestehen. Der eine oder andere mag sich an den 6er BMW von Otfried Fischer alias Benno Berghammer in der kultigen TV-Serie "Der Bulle von Tölz" erinnern; wie der 635 CSi des Kommissars verzichtet auch das Varsovia Concept auf einen Beifahrersitz und stellt dafür dem rechts untergebrachten Fondpassagier mehr Komfort zur Verfügung. Der luxuriöse "Priority Seat" besteht aus neun verschiedenen Elementen, die jeweils ein separates System zur Kühlung, Beheizung, Massage und Härteregulierung besitzen. Zudem haben seine Erfinder dem Varsovia Concept viel Einfühlungsvermögen mitgegeben: Mit Hilfe von Sensoren und einer Kamera erspürt der Wagen die Stimmung des Fahrers und passt Funktionen wie Musik, Lichtintensität und –farbe oder Sitzhärte automatisch an die Gemütslage an.

Varsovia Concept Innenraum

Bildschirm-Landschaft: Zwei große 19-Zoll-Screens visualisieren wichtige Informationen. Varsovia

An Bord befinden sich außerdem ein hochmodernes Audio-Video-System, superschnelles Satelliten-Internet und zwei große 19-Zoll-Bildschirme, auf denen die wichtigsten Informationen visualisiert werden und die bei Nichtgebrauch ans Glasdach geklappt werden und komplett durchsichtig werden beziehungsweise Bilder zeigen - zum Beispiel einen Nachthimmel mit Sternengefunkel.

Serieller Hybridantrieb

Verbrennungsmotoren werden im Auto von morgen Schnee von gestern sein, und so bringt ein serieller Hybridantrieb das Varsovia Concept voran. An den Achsen sitzen zwei Elektromotoren, die eine Reichweite von 350 Kilometern ermöglichen. Darüber hinaus befindet sich ein Benzinmotor an Bord; er treibt einen Generator an, der wiederum die unterflur installierten Batterien mit Energie versorgt, sobald sie leergefahren sind. Auf diese Weise erhöht sich der Aktionsradius um weitere 500 km auf insgesamt 850 km. Die versprochenen Fahrleistungen lesen sich sportlich; in der Spitze sollen mehr als 200 km/h möglich sein, der Run von 0 auf 100 km/h erfolgt angeblich in weniger als fünf Sekunden.

50 Exemplare pro Jahr

Bislang ist der innovative Pole nichts weiter als eine Computeranimation. Ein Full-Size-Prototyp soll aber schon bald auf einer internationalen Automobilausstellung stehen, heißt es etwas nebulös. Eine Kleinserienfertigung von etwa 50 Exemplaren pro Jahr könnte ab 2018 beginnen. Ein Preis wird bislang noch nicht genannt, er dürfte aber im ambitionierten sechsstelligen Bereich liegen.

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Varsovia Concept Innenraum

Edel: Der Varsovia-Innenraum ist mit edlen Hölzern und Leder ausgekleidet, einen Beifahrersitz gibt es nicht.