Wenn man ein Bild aus dem Fußball bemühen möchte, dann wartet der i8 Spyder seit 2012 auf der Reservebank des BMW-Teams. In der Spielzeit 2016 aber könnte er tatsächlich zum Einsatz kommen. Er soll Teil einer umfangreichen Elektro- und Hybridoffensive sein, die BMW-Chef Harald Krüger unlängst in einem Interview mit dem "Handelsblatt" angekündigt hat.
Erstmals zu besichtigen war der offene i8 vor drei Jahren auf dem Genfer Automobilsalon, damals noch als "Concept Spyder". Dass eine seriennähere, wenn nicht serienfertige Version ausgerechnet auf der "Consumer Electronics Show" (CES, 6. bis 9. Januar) von Las Vegas debütiert, macht Sinn. Zunächst einmal gilt gerade der Westen der USA mit seiner hohen Kaufkraft und den strikten Emissionsvorschriften als bevorzugter Lebensraum für den i8. Und zum andern ist die CES zur bevorzugten Spielwiese der Automobilhersteller geworden, wenn es darum geht, neue Errungenschaften in Sachen Infotainment und Fahrerassistenzsysteme vorzustellen. Der Spyder könnte von BMW also ganz nebenbei als Plattform für die Präsentation zukunftsweisender Konnektivitäts- und Sicherheitsfeatures genutzt werden.
250 km/h Topspeed
Ziemlich sicher wird im offenen i8 die gleiche Antriebstechnik wie im Coupé eingesetzt. Heißt: Ein 231 PS starker, im Heck platzierter 1,5-l-Dreizylinder-Benziner kooperiert mit einem 131-PS-Elektromotor. Dadurch ergibt sich eine Gesamtsystemleistung von 362 PS. In 4,4 Sekunden sprintet der 130.000 Euro teure Hybridsportler bis aufs Landstraßentempo von 100 km/h, bei 250 km/h wird sein Vortrieb elektronisch eingebremst. Rein elektrisch kann der i8 bis zu 37 km weit surren.
Ganz schön scharf: Der offene i8 ist ein Hingucker. Dass er - wie das Concept Car - ganz ohne Dach kommt, wird nicht passieren. Hersteller
Gut möglich ist aber auch, dass BMW anhand des Spyder schon mal aufzeigt, welches Update in Sachen Design und Leistung beim i8 demnächst zur Mitte seines Produktzyklus zu erwarten ist.
Ob der Normverbrauch von 2,1 l/100 km, den das Coupé nach Werksangaben erzielt, auch auf den Spyder zutrifft, bleibt abzuwarten. Die offene Konstruktion wird Karosserieverstärkungen erfordern; sie werden dem Hybriden ebenso mehr Gewicht aufbürden wie das Verdeckkonstrukt. Ob dieses ein Softtop oder ein Klappdach sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Genf-Studie von 2012 war noch ganz ohne Dach ausgekommen.
ule