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Mercedes AMG GT3 - Aufgalopp in Genf

C350 e - der zweite Plug-in-Hybrid nach der S-Klasse

Mercedes AMG GT3 - Aufgalopp in Genf

Ein Hochkaräter des Motorsports: Der neue Mercedes GT3.

Ein Hochkaräter des Motorsports: Der neue Mercedes GT3. c/o Werk

Mit dem GT3 rollt ein Hochkaräter des Motorsports auf den Mercedes-Stand: Ein Rennwagen mit riesigem Heckflügel und einer Front mit "Panamericana"-Kühlergrill und "Shark Nose". Für Menschen, die den Adrenalin-Stoß auf der Rennpiste brauchen. Die Mercedes-Silberpfeile der Formel 1 lassen grüßen. Er ist der Nachfolger des seit 2010 in vielen internationalen Rennen der GT3-Wertung erfolgreichen SLS AMG GT3.

Power satt: Der optimierte V8 mobilisiert aus 6,3 Liter Hubraum ein paar hundert Pferdestärken - genaueres hütet AMG wie ein Geheimnis. Bestens geeignet erscheint der tief eingebaute Hochdrehzahl-Saugmotor für den Kundensport. Geschaltet wird über ein sequenzielles Sechsgang-Renngetriebe. Es ist an der Hinterachse nach dem Transaxle-Prinzip montiert. Ein integriertes Lamellen-Sperrdifferenzial sorgt zusammen mit der einstellbaren Traktionskontrolle dafür, dass beim Beschleunigen die schiere Kraft auf den Boden kommt. Der Fahrer schaltet die sechs Gänge über zwei Paddles am Lenkrad.

Niedriges Gewicht zählt im Rennsport ganz besonders

Wesentliche Teile des Rennwagens sind aus Aluminium (Spaceframe-Bauweise) und Carbon gefertigt. Letzteres Material ist besonders leicht und hochfest. Es kommt zum Beispiel in Motorhaube, Türen, Seitenwänden, Schürzen und Spoiler, aber auch bei der Sitzschale zum Einsatz. Für den Überrollkäfig wird hochfester Stahl verwendet.

Die ersten Kundenteams erhalten ihre GT3 Ende 2015, damit sie Anfang 2016 an den Start gehen können.

Die ersten Kundenteams erhalten ihre GT3 Ende 2015, damit sie Anfang 2016 an den Start gehen können. c/o Werk

Jedes Team kann das Auto individuell einstellen

Das Set-up betrifft Federn, Dämpfer, Stabilisatoren, Bodenfreiheit, Spur und Sturz. Anders als bei der Straßenversion des GT3 kommt es bei den Bremsen mit einstellbarem Renn-ABS unter anderem auf schnell auswechselbare Beläge an. Das reduziert die Standzeit bei Langstreckenrennen genauso wie die in den Unterboden integrierte Lufthebeanlage für die Boxenstopps.

Gebaut wird der GT3 am AMG-Standort Affalterbach

Die ersten Kundenteams erhalten ihre Fahrzeuge Ende 2015, damit sie Anfang 2016 an den Start gehen können. Fauchend verlässt der GT3 die Bühne. Schon spielen die Beatles, genauer gesagt, die Revival-Band Covern Beatles, ihren berühmten Song auf: "Can't buy me love". Oder heißt es "car" - das letzte Wort des Titels? Ein mittlerer sechsstelliger Betrag ist jedenfalls fällig.

C350 e - der zweite Plug-in-Hybrid nach der S-Klasse

Aber die Marke mit dem Stern kann auch anders. Bei Modellen auf dem Genfer Salon, die preiswerter und umweltverträglicher sind. Die Stuttgarter zeigen mit dem C350 e, ihrem zweiten Plug-in-Hybrid nach der S-Klasse, was bei Limousinen der Kompakt- und unteren Mittelklasse möglich ist: Sparsame 2,1 Liter pro 100 Kilometer sind hier als Normwert angesagt; in der Praxis wird der Verbrauch freilich höher liegen. Ein entsprechender Baukasten bringt die V-Klasse in der Version Concept V-ision auf etwa drei Liter Verbrauch. Wie in den anderen in Genf gezeigten neuen Modellen ist alles vernetzt, versteht sich.

Bei vielen Ausstellern bleibt Kraftmeierei angesagt, solange der Ölpreis niedrig ist und die Kunden Sprit-Schlucker kaufen. Dabei ist der momentan günstige Preis alles andere als festgezimmert.

Ingo Reuss