Acht Jahre ist die aktuelle Corsa-Generation mittlerweile alt. Umgerechnet auf menschliche Lebensjahre markiert das schon verschärften Senioren-Status. Dabei handelt es sich beim Corsa um einen ziemlich rüstigen Alten: Noch im ersten Halbjahr 2014 musste er sich in der Kleinwagen-Zulassungsstatistik nur dem VW Polo geschlagen geben, und der ist eben erst in den Jungbrunnen einer umfänglichen Modellauffrischung getaucht worden.
Demnächst wird sich der kleine Opel dem Konkurrenzkampf mit frischer Schlagkraft stellen. Im Oktober, auf dem Automobilsalon von Paris, zeigt er sich in neuer und fünfter Generation, zu den Händlern rollt er Anfang nächsten Jahres.
Keine Kopie des Adam
Das Design zeigt eine unübersehbare Verwandtschaft zum Mini "Adam", ohne diesen zu einer größeren Kopie aufzublasen. Das Heck mit den herausmodellierten Rückleuchten sehe doch "sehr unterschiedlich aus", sagt Designchef Mark Adams dazu, und bei aller sportlichen Note sei der Corsa-Stil auch "ernsthafter" geraten als bei seinem kleinen Bruder. Das müsse so sein, denn "die Kundschaft von Corsa und Adam ist eine andere". Deshalb wird es für den Corsa auch keine solch schwindelerregende Vielfalt an Individualisierungsmöglichkeiten geben, kein farblich abgesetztes Dach also, und auch keine Spielereien wie ein von LEDs illuminierter Schäfchenwolken-Dachhimmel, mit denen der Adam lockt.
Sportlich: Blickfang am Heck sind die plastisch herausmodellierten Rückleuchten. Werk
Das Internet kommt ins Auto
Wie gehabt, rollt der Corsa aber wieder als Drei- und als Fünftürer an. Vor allem im Innenraum ist er gründlich entstaubt worden. Aufgeräumter geht es dort zu, mit einem modernen, großen Farb-Touchscreen, der über "IntelliLink" (funktioniert mit Apple und Android) das Smartphone anbindet und somit das Internet ins Auto holt. Sprachsteuerung, Bluetooth und die Nutzung von Siri Eyes Free werden möglich sein.
Zwar bleibt die Plattform die gleiche wie beim Vorgänger, Fahrwerk und Lenkung aber wurden aber erneuert und modifiziert, der Kunde soll hinkünftig die Fahrwerksauslegung zwischen "Komfort" und "Sport" variieren können.
Zum Motorenangebot gehört der komplett neuentwickelte Einliter-Dreizylinder-Turbo aus dem Adam, der wahlweise 90 oder 115 PS freisetzt und immer mit Start-Stopp-System gekoppelt wird sowie die Euro6-Norm erfüllt. Daneben gibt es einen 1,4-l-Turbo mit 100 PS sowie je einen 1,2- und 1,4-l-Sauger. Auch dieselnd schlägt sich der Corsa durchs Leben, dann mit einem 1.3 CDTI, aus dem die Opel-Techniker 75 und 95 PS kitzeln. Am sparsamsten agiert der 95-PS-Selbstzünder mit Fünfgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp-System, er entlässt pro Kilometer nur 89 Gramm CO2 in die Umgebung.
Fünf Generationen Opel Corsa: Vor 32 Jahren debütierte das erste Modell, seither wurden fast zwölf Millionen Exemplare verkauft. Werk
Auch eine Automatik ist erhältlich
Die Schaltarbeit übernimmt beim neuen Einliter-Turbo ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, alternativ bietet Opel für den Corsa auch eine Sechsgangautomatik oder das automatisierte Easytronic-Schaltgetriebe an. Zudem melden sich auf Wunsch verschiedene Assistenzsysteme zum Dienst, ein Toter-Winkel-Warner etwa, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie Abstandsanzeige und Frontkollisionswarner. Des weiteren erleichtern Berganfahr-Assistent, Rückfahrkamera und eine Einparkautomatik das Leben.
Was der neue Corsa kostet, ist noch nicht raus. Kaum anzunehmen ist indes, dass er seinen Vorgänger besonders überflügelt. Unmittelbar vor seinem Abgang ins Automuseum steht der Senior ab 11.980 Euro in der Preisliste.
ule