Eines kann man Honda sicherlich nicht vorwerfen: Dass ihre Fahrzeuge zum Gähnen aussehen würden. Der Civic zumindest mit seinem leichten Touch ins Futuristische gehört nicht zu den Langweilern in der Kompaktklasse. Und auch der auf ihm aufbauende Kombi markiert keineswegs Ödnis auf Rädern. Im Vergleich zum fünftürigen Modell streckt sich der "Tourer" um 24 Zentimeter auf 4,52 Meter, in Höhe und Breite dagegen hat er nicht zugelegt. Bis zur A-Säule bleibt alles wie es ist, danach durften die Designer ans Werk. Die hinteren Seitenfenster wurden größer gezogen, C- und D-Säule geschmälert, die Fensterlinie an den hinteren Türen angehoben.
Großes Kino auf den Rücksitzen
Das sieht durchaus elegant aus. Bei einem Kombi aber kommt's zuallererst auf die praktischen Fähigkeiten an. Was, bitte, kann der wegstecken? Im Falle des Tourer mit seiner niedrigen Ladekane ist das tatsächlich eine ganze Menge. Unters Laderaumrollo passen schon mal 624 Liter, wer das Teil grad nicht braucht, kann es praktischerweise in ein spezielles Fach verfrachten. Zudem gibt es einen doppelten Ladeboden. Werden die Rücksitze komplett umgelegt, tun sich eine ebene Ladefläche und richtig viel Stauraum (1668 Liter) auf. Alternativ liefert der Civic Tourer auch großes Kino: Wie im Lichtspielhaus sind die Sitzflächen der Rücksitze nach oben zu klappen, das schafft räumliche Weiten gleich hinter den Vordersitzen.
Soll unter Golf Variant, Focus Turnier und Astra Sports Tourer wildern: Anfang nächsten Jahres geht der Civic als "Tourer" in den Verkauf. Werk
Als Mitgift bekommt der Civic Tourer ADS. Das ist keine schlechte Nachricht (Aufmerksamkeitsdefizitstörung?), sondern eine gute. Hinter der etwas unglücklich gewählten Abkürzung verbirgt sich ein adaptives Dämpfersystem für die Hinterachse, bei dem der Fahrer unter den Modi „Comfort“, „Normal“ und „Dynamic“ wählen kann. Vorteile ergeben sich so gerade bei hoher Beladung, ein Zustand, der im Leben eines Kombis erwartungsgemäß häufig eintreten dürfte.
Einmal Benziner, einmal Diesel
An Motoren stellt Honda den 1.6 i-DTEC-Diesel (120 PS) einerseits und den 1.8 i-VTEC-Benziner (142 PS) andererseits zur Wahl, Letzterer ist auf Wunsch auch mit Automatikgetriebe erhältlich.
Premiere feiert der Civic Tourer, wie so viele andere, auf der Frankfurter IAA (12. bis 22. September), zu kaufen wird er Anfang 2014 sein. Kostentechnisch lassen sich bislang nur Spekulationen anstellen, sie gehen in Richtung eines Einstandspreises von rund 20000 Euro.
epr