Bundesliga

Neun Niederlagen: SC Freiburg muss frühe Gegentore fürchten

Debütant Szalai mit unglücklichem Einstand

Neun Niederlagen: Freiburg muss frühe Gegentore besonders fürchten

Das Unheil ist unterwegs: Attila Szalai serviert Bremens Julian Malatini den Treffer zum 3:1 auf dem Silbertablett.

Das Unheil ist unterwegs: Attila Szalai serviert Bremens Julian Malatini den Treffer zum 3:1 auf dem Silbertablett. IMAGO/Nordphoto

Ein Gegentor in der neunten Minute ist vergleichsweise dankbar. Es bleiben schließlich 81 Minuten plus Nachspielzeit, um den Rückstand wettzumachen. Das ist dem SC Freiburg am Samstag in Bremen zwischenzeitlich ja auch gelungen. Das Tor von Marvin Ducksch per Elfmeter in ebenjener neunten Minute egalisierte Vincenzo Grifo knapp 20 Minuten später ebenfalls vom Punkt. Der frühe Rückstand sollte dadurch vergessen sein, will man annehmen. Irgendwie aber auch nicht, wie die Vergangenheit zeigt.

Eine Frage müssen sie sich in Freiburg nämlich mit Nachdruck stellen: Warum sind frühe Gegentore so folgenreich? Seit Mai 2022 geriet das Streich-Ensemble in neun Spielen vor der 13. Minute in Rückstand - alle neun Partien gingen verloren. Allein in dieser Saison zeigte sich dieses Muster schon in fünf Begegnungen: in Stuttgart (3. Spieltag/0:5), gegen Dortmund (4./2:4), beim FC Bayern (7./0:3), in Leipzig (11./1:3) und jetzt in Bremen beim 1:3.

Viele Spieler nicht bei 100 Prozent

Zumindest für den jüngsten Auftritt in Bremen ist die Antwort recht schnell gefunden. Die Leistung in der zweiten Halbzeit reichte einfach nicht aus, um etwas Zählbares mitzunehmen. "Ich will keine Entschuldigung suchen, aber wir haben viele Leute, die aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten nicht bei 100 Prozent waren. Da merkst du dann in der zweiten Halbzeit, dass nicht mehr die Power da ist, die du brauchst", erklärte Streich.

In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte der Sport-Club im Weserstadion gleich zwei Gelegenheiten, noch ein Tor zu erzielen. Erst scheiterte Maximilian Philipp per Kopf an Torhüter Michael Zetterer. Danach verlängerte Matthias Ginter eine Ecke, der Ball flog knapp am langen Posten vorbei. Es wäre aber ohnehin nur noch der zumindest punktetechnisch wertlose Anschlusstreffer gewesen. Zwei Minuten zuvor war die Freiburger Niederlage nach einem groben Schnitzer im Grunde besiegelt.

Szalais doppelter Fehler

Im Fokus des Geschehens stand ausgerechnet Attila Szalai. Sein Debüt für den SC hätte kaum unglücklicher verlaufen können. Erst versprang der eingewechselten Leihgabe aus Hoffenheim der Ball, dann geriet auch noch der Rückpass viel zu kurz - die Strafe war der dritte Gegentreffer.

Die Aufbauarbeit für den neuen Teamkollegen begann direkt nach dem Abpfiff. "Das kann jedem passieren. Atti ist neu, da wird ihm keiner den Kopf abreißen. Das hat nicht das Spiel entschieden. Da haben wir vorher andere Fehler gemacht", betonte Maximilian Eggestein. "Den fangen wir auf, das kann jedem passieren", ergänzte Lucas Höler.

Muslija jetzt allein auf ungewolltem Platz eins

Mit Florent Muslija kam auch der zweite Winterzugang des Sport-Clubs direkt zum Einsatz, wenn auch nur für die wenigen Schlussminuten ab der 86. Minute. Auf sein erstes Zeugnis als Freiburger muss er daher noch warten, auf seinen ersten Sieg in der Bundesliga genauso.

17 Spiele in der 1. Liga absolvierte er in der Saison 2018/19 für den damaligen Absteiger Hannover 96. Neben 14 Niederlagen reichte es damals nur zu drei Unentschieden. Diese Serie sollte im Breisgau zeitnah ein Ende finden. Doch noch führt der 25-Jährige die unrühmliche Statistik mit sieglosen Bundesligaspielen an - dicht auf den Fersen ist ihm der Mainzer Brajan Gruda mit einem Spiel weniger. Da wiederum dürften in dieser Saison noch einige hinzukommen.

Moritz Kreilinger

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