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Neue Studie von Deloitte: eSport wird Mainstream

Fußballvereine und Fernsehen mit hohem Interesse

Neue Studie von Deloitte: eSport wird Mainstream

Auch Fernsehsender interessieren sich für eSport-Events.

Auch Fernsehsender interessieren sich für eSport-Events. kicker eSport

Deloitte berät normalerweise Firmen und macht Steuerprüfungen. Aber das Unternehmen unterhält auch eine Analyseabteilung, die seit mehr als 20 Jahren den nationalen und internationalen Sport beobachtet. Die Studie "eSport wird Mainstream" ist die neue große Erhebung des Unternehmens in diesem Feld. Die Ergebnisse decken vor allem allgemeine Erkenntnisse ab, zum Beispiel, dass mehr Männer als Frauen wissen, was eSport ist. Aber das ist nicht alles:

Engagement von Fußballklubs

So soll über der Hälfte der Befragten "völlig egal" sein, ob ihr Lieblingsklub in den eSport einsteigt. Ob Bayern München und der HSV nun bald Gaming-Teams gründen, interessiert bisher also wenige Fußballfans. Nur 14 Prozent der Befragten befürworten überhaupt den Einstieg ihres Vereins, 20 Prozent lehnen es sogar ab. Die meisten Befürworter hat die junge Zielgruppe von 19-34. Entsprechend liegt der BVB mit seiner jüngst getätigten Aussage, keine eSport-Abteilung gründen zu wollen, im derzeitigen populären Trend.

Aber um genau diese Zielgruppe geht es Vereinen wie Stuttgart und Schalke. Sie wollen ein jüngeres Zielpublikum mit ihren eSport-Aktivitäten erreichen, und das funktioniert laut der Studie. 45 Prozent der 14 bis 18-Jährigen kennen den Begriff "eSport". Unter allen Befragten sind es sogar 53 Prozent, 30 Prozent wissen immerhin noch genau, was hinter dem Wort steckt. Logischerweise nimmt diese Zahl mit höherem Alter ab.

Fernsehsender im eSport

Mit den etablierten Fußballvereinen und steigender Bekanntheit kommt auch das Fernsehen ins Spiel. Bereits heute bieten einige TV-Sender in Deutschland Übertragungen beispielsweise des FIWC an. Ein Viertel der von Deloitte befragten Teilnehmer interessiert sich generell für eSport-Übertragungen im linearen Fernsehen, die Zielgruppe 19-34 ist auch hier die interessierteste. Zur Erinnerung: Es ist genau die, die Vereine und Sender erreichen wollen: "eSport ist für die deutschen TV-Sender derzeit eine überaus attraktive Nische. Mit einem frühzeitigen Engagement können sich die Broadcaster bereits heute im eSport positionieren, neue Nutzergruppen erschließen und vom künftigen Wachstum profitieren", erläutert Klaus Böhm, Director und Leiter Medien bei Deloitte. 10 Prozent würden, laut der Erhebung, eSport generell im Fernsehen schauen, 16 Prozent nur die größeren Events. Was auch kaum verwundert: Bei jüngeren stehen die Streamingplattformen wie Twitch und YouTube Gaming deutlich höher im Kurs, ab 35 Jahren eher das lineare Fernsehen.

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Zahlen sind repräsentativ

Böhm weiß auch um die Neuheit der Sportart: "Alle Beteiligten sollten die Perspektiven jedoch realistisch einschätzen und auf ein nachhaltiges Wachstum setzen, um eSport mehr oder weniger gleichberechtigt neben klassischen Sportarten zu etablieren."

2.000 Leute wurden für die Studie in Deutschland befragt. Die Teilnehmer stellen dabei einen repräsentativen Schnitt der Bevölkerung im Alter von 14-75 Jahren dar.

Die Zahlen von Deloitte senden eine positive Botschaft. eSport als Sportart kommt in der Mitte der Gesellschaft an und zieht nun auch große Institutionen und mehr Zuschauer an. Die Branche ist auf einem guten Weg.

Holm Kräusche

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