Am Torjubel muss Marco Richter noch arbeiten. Nach seinem ersten Bundesligatreffer nahm der 20-Jährige Anlauf und wollte auf Knien über den Rasen rutschen. Doch er blieb auf dem zu trockenen Untergrund hängen und kippte zur Seite um. "Das war so geplant", scherzte der Angreifer und gab dann zu: "Ich dachte, der Rasen ist nasser. Das hat leider nicht so gut geklappt."
Umso besser klappte dafür die Aktion zuvor: Richter fing einen Pass des Frankfurters Salcedo ab, zog Richtung Tor, ließ Simon Falette aussteigen und schloss mit links in kurze Eck ab - das 3:0 für Augsburg in der 89. Minute . "Mit dem Fehlpass habe ich gerechnet und bin dazwischengefunkt. Dass ich den Ball dann so treffe, ist natürlich Wahnsinn", erzählt Richter.
Spielersteckbrief Richter
Trainersteckbrief Baum
Es war ein Treffer, der Manuel Baum besonders freute. "Da kriegt man glasige Augen, wenn man weiß, wo er herkommt", sagt der FCA-Coach, der bis vor gut einem Jahr Cheftrainer Nachwuchs war und die Entwicklung junger Spieler auch bei den Profis fördert: "Das ist der Weg, den der FC Augsburg einschlagen muss und weiterhin einschlagen wird." Neben Richter standen gegen Frankfurt zwei weitere Eigengewächse auf dem Platz: Kevin Danso und Raphael Framberger zählten sogar zur Startelf.
Auch Richter hofft auf weitere Einsätze. Dass er in der Hinrunde nach seinem kurzen Debüt gegen Hoffenheim nicht mehr zum Zug kam, hatte den Nachwuchsstürmer enttäuscht. Im Winter wollte er deshalb eigentlich weg, mit Jahn Regensburg war er sich bereits einig, aber die Vereine konnten sich nicht auf eine Leihe verständigen. Der FCA ließ lieber den erfahreneren Dong-Won Ji nach Darmstadt ziehen und behielt Richter. Der hat nun gegen Frankfurt ein Ausrufezeichen gesetzt. In den kommenden Wochen will er weitere folgen lassen.
