Bundesliga

Nagelsmann wegen Kimmich: "Wir leben ja nicht in Alaska ..."

Dauer-Thema Corona beim FC Bayern - Ungeimpfte dürfen ins Tageshotel

Nagelsmann: "Wir leben ja nicht in Alaska ..."

Plädiert klar für die Impfung: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

Plädiert klar für die Impfung: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. imago images/Philippe Ruiz

Ausgangslage und Favoritenrolle könnten vor Bayerns Gastspiel beim FC Augsburg am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) klarer nicht sein: Der Spitzenreiter gastiert beim Tabellen-16., und das hat Gründe.

Die Münchner verzeichnen ligaweit mit durchschnittlich 62 Prozent den meisten Ballbesitz, Augsburg mit 39 Prozent den niedrigsten. Bayerns 211 Torschüsse sind Bestwert, Augsburgs 107 ebenfalls, im negativen Sinne. Auch bei Zweikampf- (53,9 Prozent) und Passquote (85,2 Prozent) übertrumpft den FCB niemand, Augsburg liegt in diesen Statistiken jeweils auf einem Abstiegsplatz (Zweikämpfe 46,6 Prozent, Pässe 70,7).   Robert Lewandowski hat mit 13 Treffern in dieser Spielzeit bislang vier mehr erzielt als der gesamte FCA, gegen den er in seiner Karriere in 17 Partien 21-mal jubelte - unter anderem am letzten Spieltag der Vorsaison, als er in der 90. Minute seinen historischen 41. Saisontreffer feierte.

Beim Thema Kimmich flüchtet sich Nagelsmann in Ironie

Auf die leichte Schulter nimmt Julian Nagelsmann die Augsburger dennoch nicht, er zeigte sich bestens präpariert: "Das ist die Mannschaft, die in der Liga am zweittiefsten steht. Ich erwarten sie tendenziell sehr tief stehend, sie werden auf Konter lauern." Der eigene Anspruch laute, gut im eigenen Ballbesitz zu agieren und Augsburg diese Kontermöglichkeiten zu nehmen. Der FCA bevorzuge unter seinem Kollegen Markus Weinzierl eine sehr geradlinige Spielweise, suche den direkten Weg zum Tor.

Neben dem Gegner beschäftigt die Bayern schon wieder Corona-Unruhe. Neben Kingsley Coman (muskuläre Probleme) fallen Niklas Süle und Josip Stanisic (beide häusliche Isolation) aus, dem ungeimpften Joshua Kimmich droht eine erneute Quarantäne. Kurz nach Beendigung seiner Quarantäne hatte der Nationalspieler offenbar erneut Kontakt zu einer eventuell positiven Person. "Wir leben ja nicht in Alaska, wo alle 750 Kilometer ein Elch und alle 1400 Kilometer ein Mensch vorbeilaufen, sondern in einer Zivilisation", flüchtete Nagelsmann sich in punkto Kontakte in Ironie.

Die Gefahr ist für Ungeimpfte deutlich größer, Spiele und Trainingseinheiten zu verpassen. Das liegt auf dem Präsentierteller.

Julian Nagelsmann

"Ich habe den Anspruch, dass die nicht geimpften Spieler es verstehen", antwortete er auf die kicker-Frage, ob den ungeimpften Spielern bewusst sei, dass im Falle ihrer Quarantäne(n) er als Trainer und der Verein die Leidtragenden seien, vor allem in wichtigen Spielen. "Die Gefahr ist für Ungeimpfte deutlich größer, Spiele und Trainingseinheiten zu verpassen. Die Spieler kriegen das mit, das liegt auf dem Präsentierteller, ohne dass ich es sagen muss."

Nagelsmann plädiert klar für die Impfung, verdammt die Ungeimpften aber im Gegensatz zu Teilen der Gesellschaft nicht: "Ich gehe mit ihnen ganz normal um, sie sind für mich deswegen keine schlechten Menschen."

Müller vor 600. Pflichtspiel im Bayern-Trikot

Sollte Kimmich mitfahren dürfen, kann er wie die anderen ungeimpften Spieler mit dem Rest des Teams am Freitag ein Tageshotel in Augsburg beziehen. Eine Ausnahmeregelung für Berufstätige macht's möglich. Und spätestens ab 20.30 Uhr geht es mit Anpfiff nur noch ums Sportliche. Thomas Müller wird dabei sein 600. Pflichtspiel für den Rekordmeister bestreiten.

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Frank Linkesch

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