Neuigkeiten zur langwierigen Torwartfrage hatte Julian Nagelsmann nicht mitgebracht, als er am Donnerstag zum Abschluss des Doha-Trainingslagers noch einmal vor die Medienvertreter trat. Das war aber auch nicht anders zu erwarten: Zu kompliziert gestaltet sich weiterhin das Werben der Bayern-Verantwortlichen um Yann Sommer & Co.
"Ich glaube nicht, dass sich irgendwas geändert hat", sagte der Trainer zum Personalthema Nummer eins. "Aber es ist ein Stück weit normal, wie die Dinge laufen. Es gibt keinen Verein, der seinen Torwart gerne abgibt. Die Marktlage ist komplex, weil auch andere Klubs auf gewissen Positionen suchen."
Nagelsmann sieht drei Optionen: dass eine neue Nummer eins für die restliche Saison kommt; dass Manuel Neuers Vertreter Sven Ulreich ("Er hat es im Trainingslager gut gemacht") in der entscheidenden Saisonphase im Tor steht, für ihn aber ein neuer Ersatzmann verpflichtet wird; oder "dass alles bleibt, wie es jetzt ist". Doch dieses Szenario will Nagelsmann unbedingt vermeiden.
Wenigstens eine neue Nummer zwei fordert Nagelsmann
"Wir haben die Pflicht, noch einen Torwart zu holen", betonte er unmissverständlich, selbst wenn dieser nur Ulreichs Back-up werden würde. Es wäre wohl die ultimative Notfallvariante für den Rekordmeister. Hinter Ulreich "haben wir sehr junge Spieler", erinnerte Nagelsmann. "Sollte sich Ulle verletzen, ist es für einen jungen Spieler schon eine komplexe Situation, ohne eine Minute im Profifußball gespielt zu haben, im zweiten Teil der Saison, in dem es um alles geht, zwischen den Pfosten zu stehen."
Der Keeper-Markt - zumal im Winter - sei nun einmal begrenzt. "Und du kannst auch keinen umbauen. Wenn du einen rechten Verteidiger suchst, kannst du vielleicht auch einen Innenverteidiger suchen und ihn rechts hinten hinstellen", so Nagelsmann, aber das gehe im Tor nun mal nicht. Deswegen brauche er jetzt "noch ein bisschen Geduld". Aber: "Für mich wäre es schon gut, wenn wir irgendwann eine Entscheidung - in welche Richtung auch immer - treffen."
