Bundesliga

Nagelsmann vor Wechsel zum FC Bayern - RB will 25 Millionen Euro

Trainer bittet Leipzig um Vertragsauflösung

Nagelsmann vor Wechsel zum FC Bayern - RB will 25 Millionen Euro

Vorgänger und Nachfolger: Hansi Flick (li.) und Julian Nagelsmann.

Vorgänger und Nachfolger: Hansi Flick (li.) und Julian Nagelsmann. imago images

Julian Nagelsmann steht vor einem Wechsel zum FC Bayern. Der 33-jährige Coach von RB Leipzig hat nach kicker-Informationen die Vereinsführung von RB Leipzig um die vorzeitige Auflösung seines bis 2023 datierten Vertrages gebeten.

RB fordert eine Ablöse von 25 Millionen Euro vom deutschen Rekordmeister, für den Nagelsmann der Wunschkandidat als Nachfolger von Hansi Flick ist. Eine solche Ablöse wurde in der Bundesliga für einen Trainer noch nie bezahlt.

Mit der Einigung beider Seiten ist zeitnah und damit noch vor dem DFB-Pokal-Halbfinale der Leipziger am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Werder Bremen zu rechnen. Nagelsmann hatte stets betont, dass für ihn ein vorzeitiger Wechsel nur mit Zustimmung von RB in Betracht käme.

Marsch Favorit auf die Nagelsmann-Nachfolge

Sportlich ist der Weggang von Nagelsmann, der RB zu einer Spitzenmannschaft weiterentwickelt hatte, ein riesiger Verlust. 25 Millionen Euro sind gerade in Corona-Zeiten allerdings auch ein enormer Ausgleich, die es Leipzig erleichtert, den Kader weitgehend zusammenzuhalten. RB hatte vor zwei Jahren für Nagelsmann die festgeschriebene Ablöse von fünf Millionen Euro an Hoffenheim überwiesen. Eine Ausstiegsklausel besitzt Nagelsmann in Leipzig nicht.

Favorit auf die Nachfolge von Nagelsmann ist der US-Amerikaner Jesse Marsch, der aus der New Yorker Red-Bull-Schmiede kommt und derzeit RB Salzburg trainiert. Der 47-Jährige, in der Saison 2018/19 Co-Trainer von Ralf Rangnick in Leipzig, bekundete vergangene Woche sein Interesse an einem Wechsel in die Bundesliga und zu RB.

Mit dem Weggang von Nagelsmann und Markus Krösche steht RB Leipzig in diesem Sommer vor einem gewaltigen Umbruch. Mit dem Sportdirektor einigte sich der Klub, der das in der Bundesliga hinter Bayern auf Vizemeisterkurs steuert, am Montag auf die Auflösung des ursprünglich bis 2022 datierten Vertrages.

Diese Trennung nach nur zwei Jahren hatte sich angebahnt, nachdem im vergangenen Sommer der ehemalige Chefscout Christopher Vivell zum Technischen Direktor und der frühere Medienchef Florian Scholz zum Kaufmännischen Leiter Sport als gleichberechtigte Kollegen von Krösche in die sportliche Leitung befördert wurden. Diese Beschneidung in seinen Kompetenzen musste Krösche als Degradierung verstehen.

Krösche wird seit Wochen bei Eintracht Frankfurt gehandelt

Da eine Vertragsverlängerung weder für Krösche noch für Klubchef Oliver Mintzlaff ein Thema war, folgte mit der nun beschlossenen Trennung die Konsequenz. Vivell und Scholz werden interimsmäßig Krösches Geschäfte führen, nach der Saison soll ein neuer Sportdirektor verpflichtet werden.

Krösche, der vor zwei Jahren aus Paderborn geholt wurde, wäre damit frei für einen Wechsel zu Eintracht Frankfurt, wo er schon seit Wochen gehandelt wird.

Oliver Hartmann

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