Es lief bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte gegen Mainz 05, da leuchtete auf der Tafel des vierten Offiziellen die 5 auf, die Trikotnummer von Dan-Axel Zagadou. Der zweite Bundesliga-Startelfeinsatz des Franzosen war bereits vor der Halbzeitpause wieder beendet, sichtbar niedergeschlagen humpelte er vor seinen Kollegen in die Katakomben. "Es ist eine muskuläre Verletzung. Er hat ein bisschen was am hinteren Oberschenkel, da mussten wir schnell reagieren", berichtete Trainer Edin Terzic nach dem Spiel, nach dem Spiel habe Zagadou bandagiert in der Kabine gesessen.
Am Sonntag erhielt der bullige Verteidiger die traurige Gewissheit: Es handelt sich um einen Muskelfaserriss. Damit fällt er mindestens in den kommenden Begegnungen bei Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach aus. "Das tut mir für den Jungen sehr leid", sagt Lizenzspielerchef Sebastian Kehl: "Sich jetzt wieder zurück zu kämpfen, wird eine Herausforderung. Wir begleiten und helfen ihm dabei." Die Ursache für die Verletzung ist unklar. Müdigkeit kann es angesichts der geringen Einsatzzeiten eigentlich nicht sein. In seiner Verletzungspause im Herbst habe der Verteidiger zudem extrem an seiner Stabilität und Beweglichkeit gearbeitet.
Das nächste Kapitel einer längeren Leidensgeschichte
So ist es das nächste Kapitel einer längeren Leidensgeschichte. Erst Anfang Dezember beim 1:1 in Frankfurt hatte Zagadou seinen ersten Saisoneinsatz nach vier Monaten Zwangspause bestritten. Das Sommer-Trainingslager in Bad Ragaz hatte der 21-Jährige nach einem Testspiel gegen den österreichischen Bundesligisten SCR Altach abbrechen müssen, nach längeren Untersuchungen war schließlich eine Außenbandverletzung im Knie diagnostiziert worden - mit einer ähnlichen Verletzung hatte er bereits Teile der Rückrunde 2019/20 verpasst.
Immer wieder hat das Abwehrtalent mit seinem Körper zu kämpfen, mal mit Knieproblemen, mal mit Muskelverletzungen. Seit seinem Wechsel im Sommer 2017 stand Zagadou in nur 68 von seitdem 164 Pflichtspielen für den BVB auf dem Platz und saß in 43 weiteren Partien 90 Minuten lang auf der Bank. Bitter, dass er sich bei der Bewährungsprobe vor den kommenden englischen Wochen nun erneut verletzt hat - für den Spieler, aber auch für den Klub. Eine fitte Alternative für die gesetzten Mats Hummels und Manuel Akanji wäre angesichts des straffen Pensums wichtig.
