DFB-Pokal

Nach Wolfsburgs Wechselfehler: Münster legt Protest ein

Wolfsburg vor nachträglichem DFB-Pokal-Aus

Nach van Bommels Wechselfehler: Münster legt offiziell Protest ein

Bitteres Pflichtspieldebüt als Wolfsburg-Trainer: Mark van Bommel.

Bitteres Pflichtspieldebüt als Wolfsburg-Trainer: Mark van Bommel. imago images/Kirchner-Media

Nach einer holprigen Saisonvorbereitung mit fünf Niederlagen aus fünf Testspielen hat Mark van Bommel auch ein bitteres Pflichtspieldebüt als Trainer des VfL Wolfsburg erlebt - und hatte daran einen gehörigen Anteil.

Der VfL setzte sich am Sonntag zwar mit viel Mühe nach Verlängerung beim Regionalligisten Preußen Münster durch (3:1), doch weil van Bommel in der Verlängerung ein Wechselfehler unterlief - und er offenbar nach Rücksprache mit dem Schiedsrichtergespann nicht davon abgehalten wurde -, droht den Wolfsburgern nachträglich das DFB-Pokal-Aus.

Bayern zweimal betroffen: Eine Auswahl berühmter Wechselfehler

Denn inzwischen hat Münster wie erwartet Protest gegen die Wertung eingelegt und darf damit auf ein Weiterkommen am grünen Tisch hoffen. "Diese Entscheidung trafen die Verantwortlichen beim Regionalligisten mit Blick auf einen sportlich fairen Wettbewerb und aus Verantwortung gegenüber den Fans, Mitgliedern und Förderern des Traditionsvereins einstimmig", heißt es in der Stellungnahme vom Montagabend.

"Wir haben einem hochfavorisierten Champions-League-Teilnehmer in einem packenden und leidenschaftlich geführten Pokalspiel die Stirn geboten und den VfL Wolfsburg mit der Unterstützung unserer Fans in die Verlängerung gezwungen", so Sportdirektor Peter Niemeyer. "Mit dem unzulässigen Wechsel hat unser Gast das Spiel dann aber zu unseren Ungunsten entscheidend beeinflusst."

Der DFB teilte mit, dass das Sportgericht nun in einem ersten Schritt die Beteiligten anschreiben und um Stellungnahmen bitten werde. "Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen wird das Sportgericht über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden."

Für Münster geht es um über 250.000 Euro

Van Bommel, dem VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke am Montag den Rücken stärkte, hatte in der Verlängerung verbotenerweise einen sechsten Wechsel vorgenommen. Ein solcher war zwar etwa bei der diesjährigen EM erlaubt und ist es auch weiterhin im Europacup, nicht aber im DFB-Pokal. "Während des Spieles dürfen fünf Spieler ausgetauscht werden. Eine darüber hinaus gehende zusätzliche Auswechslung bei Spielen mit Verlängerung ist nicht zulässig", heißt es in den Durchführungsbestimmungen des Wettbewerbs.

Für Münster, das erst in der 90. Minute den Ausgleich kassiert hatte, geht es auch um bares Geld: Jeder Klub in der 2. Runde kann in dieser DFB-Pokal-Saison mit einer Prämie in Höhe von 257.514 Euro rechnen.

Kommentar: Ein tiefer Kratzer für den VfL und van Bommel

jpe