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Nach Osimhen-Aufregern: "Niemand wollte jemanden verletzen"

Napoli-Coach Garcia blickt nach vorn

Nach Osimhen-Aufregern: "Niemand wollte jemanden verletzen"

Haben nach seiner erneuten Auswechslung abgeklatscht: Victor Osimhen (li.) und Napoli-Coach Rudi Garcia.

Haben nach seiner erneuten Auswechslung abgeklatscht: Victor Osimhen (li.) und Napoli-Coach Rudi Garcia. IMAGO/ABACAPRESS

Erst war Victor Osimhen beim 0:0 in Bologna nach vergebenem Elfmeter ausgewechselt worden, dann hatte sich sein eigener Verein beziehungsweise die Napoli-Medienabteilung in Form eines TikTok-Videos über den Nigerianer lustig gemacht.

Richtige Chaos-Tage also, die die Neapolitaner und ein angefressener Osimhen, der mit seinem Berater rechtliche Schritte prüfen will und außerdem alle Bilder mit SSC-Bezug von seinem Instagram-Profil gelöscht hat, da zu verarbeiten hatten.

Die sportliche Antwort darauf konnte sich allerdings sehen lassen: Denn nur wenigen Tage nach diesen Geschichten abseits des Platzes legten die Kampanier ein 4:1 gegen Udinese Calcio auf den Rasen - Tor von Osimhen inklusive.

Garcia und Osimhen? "Wir haben die Luft aber gereinigt"

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Doch nicht nur das: Wie der jüngst schon angezählte Trainer Rudi Garcia im Anschluss gegenüber DAZN mitteilte, habe sein Torjäger eine große Geste vollbracht. "Technisch gesehen hat er heute auch noch eine Vorlage gegeben, weil ich ihn zum Elfmeterschützen ernannt hatte. Ich ziehe nämlich keinen von Elfmeterpflichten ab, nur weil er mal einen Fehler gemacht hat - aber er hat entschieden, Zielinski schießen zu lassen."

Hintergrund: Beim Spiel in Bologna hatte Osimhen den möglichen Sieg vom Punkt vergeben, war kurz vor Schluss sichtlich angefressen und schlussendlich in Form des viral gegangenen TikTok-Videos quasi vom eigenen Verein verhöhnt worden.

Doch der früh in der Saison schon in der Kritik stehende Trainer Garcia versicherte nun, dass diese Themen ausgeräumt und ohnehin nicht so gemeint gewesen seien: "In Bologna waren wir alle frustriert, dass wir nicht gewonnen haben - und er noch mehr nach dem Fehlschuss beim Elfmeter. Das kann passieren. Wir haben die Luft aber gereinigt, alles läuft wieder normal."

Garcia weiter: "In den letzten beiden Tagen gab es einige Probleme mit ungeschicktem Verhalten. Niemand wollte verletzend sein, weder das TikTok mit dem Video von Victor noch Victor selbst, der seine Fotos in den sozialen Medien runternahm. Niemand hatte die Absicht, jemanden zu verletzen, das sind instinktive Reaktionen in solch angespannten Momenten und deswegen verständlich."

Außerdem könne Osimhen mit seinem Social-Media-Account machen, "was er will. Alles, was ich nur sagen kann, ist: Er liebt dieses Trikot und wird in dieser Saison alles für Napoli geben."

"Wenn dir das nicht gefällt, dann musst du etwas anderes machen"

Dass sich außerdem Teile der gewohnt kritischen SSC-Fans jüngst schon klar gegen Coach Garcia ausgesprochen, die ebenfalls oft deutlichen Medien ihn bereits angezählt haben und er obendrein oft Dinge abseits des Rasens besprechen muss, gehöre für ihn in 2023 dazu. So sagte der frühere Roma-, Marseille-, Lyon- oder jüngst Al-Nassr-Trainer dazu: "Ich bin seit fast 30 Jahren Trainer - und am Anfang musste man 80 Prozent der Zeit mit der Arbeit auf dem Platz verbringen, 20 Prozent mit der Bewältigung außersportlicher Situationen - dem Umfeld der Spieler, der Direktoren, der Medien. Seit einiger Zeit sind es etwa 80 Prozent von dem Zeug und 20 Prozent Arbeit auf dem Rasen."

Das halte den 59-Jährigen aber nicht davon ab, diesen Job zu lieben und alles für Erfolg zu tun. Jammern komme nicht infrage: "Das ist einfach ein Teil des Jobs in diesen modernen Zeiten. Wenn dir das nicht gefällt, dann musst du etwas anderes machen."

mag