Nationalelf

Nach 21 Jahren: Mannschaftsarzt des DFB zieht sich zurück

Prof. Dr. Meyer betreute das deutsche Team bei 289 Länderspielen

Nach elf Turnieren und gut 21 Jahren: Mannschaftsarzt des DFB zieht sich zurück

Bei der WM noch an der Seite von Niclas Füllkrug: Mannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer (re.).

Bei der WM noch an der Seite von Niclas Füllkrug: Mannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer (re.). imago images

Schon alleine anhand der Namen wird deutlich, wie lange Prof. Dr. Tim Meyer dabei war. Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Joachim Löw und Hansi Flick: In mehr als zwei Jahrzehnten arbeitete Meyer mit vier Bundestrainern zusammen und betreute die deutsche Nationalelf bei nicht weniger als 289 Länderspielen, seit er 2001 als Teamarzt bei der A-Nationalmannschaft einstieg. Nun macht der 55-Jährige nach sechs Welt- und fünf Europameisterschaften Schluss.

Es sei "eine tolle Zeit" gewesen", für die er "unheimlich dankbar" sei, sagte Meyer im Zuge seines Rückzugs - aber: "Bereits vor der WM hatte ich mit meiner Frau besprochen, dass ich aufhören möchte, weil meine zeitliche Gesamtbelastung einfach an Grenzen stieß. Mit dem Vollzug wollte ich nicht in die Diskussionen der unmittelbaren Nach-WM-Zeit geraten, um keinen falschen Eindruck zu erwecken."

Nach gut 21 Jahren blickt Meyer auf eine Zeit zurück, aus der der WM-Triumph von 2014 als "emotionaler Höhepunkt" heraussticht. "Bedeutsam", betonte der Mediziner, "war aber auch der Corona-Restart 2020, als es gelang, mit einem sportmedizinischen Konzept die Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesligen und Nationalmannschaften in die Wege zu leiten."

In dieser Zeit hatte sich Meyer besonders hervorgetan und entscheidend dazu beigetragen, dass der Ball in Deutschland deutlich früher rollte als in anderen Ländern. Nicht nur deshalb sagte Bundestrainer Hansi Flick nun: "Meine Wertschätzung für den Menschen und den Mediziner Tim Meyer ist riesig. Seine Expertise und sein Know-how haben mich immer wieder verblüfft." 

Meyer wird zwar seine Arbeit am Lehrstuhl für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes fortführen und auch den medizinischen Gremien in DFB, DFL und UEFA erhalten bleiben - auf der Bank wird er aber nicht mehr Platz nehmen, wenn die deutsche Nationalmannschaft Länderspiele austrägt. 

lei

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