Bundesliga

Nach Drohungen: Alexander Jobst hört als Vorstand bei Schalke 04 auf

Abschied nach zehn Jahren

Nach Drohungen: Jobst hört als Vorstand bei Schalke auf

Kam 2011 zum FC Schalke 04: Alexander Jobst.

Kam 2011 zum FC Schalke 04: Alexander Jobst. imago images

Erst Finanzvorstand Peter Peters, dann Sportvorstand Jochen Schneider - und nun auch Marketingvorstand Alexander Jobst. Der FC Schalke stellt sich auf allen Ebenen neu auf und hat den Vertrag mit dem 47-jährigen Funktionär zum 30. Juni aufgelöst. Wenn auch unfreiwillig.

Wie S04 mitteilte, kam der Aufsichtsrat der Bitte Jobsts "mit Bedauern", aber "auch Verständnis" nach. "Wir verlieren Alexander Jobst nur sehr ungern", erklärt Aufsichtsratschef Dr. Jens Buchta. "Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und ihm war immer sehr vertrauensvoll und professionell. Der FC Schalke 04 verliert einen überall anerkannten Fachmann, dessen Erfolge für sich sprechen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft."

Drohungen und Anfeindungen als Ursache

Jobst, der 2011 von der FIFA zum FC Schalke gewechselt war und zuvor unter anderem im Marketing bei Real Madrid gearbeitet hatte, war ursprünglich noch bis 2024 gebunden. Er nannte "anonyme Anfeindungen bis hin zu Bedrohungen, denen er und auch seine Familie seit einiger Zeit ausgesetzt sind", als Grund für die Entscheidung. "Bei allem Verständnis für Ärger, Frust und dabei auch emotional heftige Äußerungen ist für ihn damit eine rote Linie überschritten worden", heißt es im Vereinsstatement.

Ich gehe sehr, sehr schweren Herzens und habe lange mit dieser Entscheidung gerungen.

Alexander Jobst

In der Vorwoche hatte Jobst noch seinen Teil dazu beigetragen, dass Hauptsponsor Gazprom auch in der 2. Liga vertreten bleibt.

"Wir haben für die Zweite Liga bereits frühzeitig ein Fundament in den Vermarktungserlösen geschaffen, wie es die meisten Vereine in der 1. Liga nicht haben", sagt Jobst. "Ich übergebe meinen Verantwortungsbereich in einem erstklassigen Zustand. Ich gehe sehr, sehr schweren Herzens und habe lange mit dieser Entscheidung gerungen. Schalke 04 ist einzigartig und hat die Kraft, auch sportlich wieder erfolgreich zu werden. Darauf kommt es an. Es war mir eine große Ehre, für diesen Verein arbeiten zu dürfen. Und ich verspreche: Bis zum 30. Juni gebe ich alles für diesen fantastischen Verein; das bin ich unseren Mitarbeitern, den Mitgliedern, den Fans und unseren vielen Partnern und Sponsoren schuldig."

mkr