Bundesliga

Nach Äußerung über Zwayer: Watzke springt Bellingham zur Seite

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm daraus Nachteile entstehen"

Nach Äußerung über Zwayer: Watzke springt Bellingham zur Seite

Lief im Topspiel richtig heiß: Jude Bellingham.

Lief im Topspiel richtig heiß: Jude Bellingham. picture alliance/dpa

Es war ein Klassiker, wie man ihn sich im Vorfeld gewünscht hatte: Borussia Dortmund und der FC Bayern duellierten sich am Samstagabend mit offenem Visier und berauschten die 15.000 Zuschauer im Signal Iduna Park mit tollem Offensivfußball. Doch nach der Partie, die die Münchner mit 3:2 für sich entscheiden konnten, wurde vor allem über eins diskutiert: Die Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer.

Besonders deutlich wurde dabei Jude Bellingham, der sich über den spielentscheidenden Hand-Elfmeter gegen Mats Hummels und "viele Situationen in dem Spiel" ärgerte und daraufhin im norwegischen Sender "Viaplay Fotball" sagte: "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon einmal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?" Der 18-Jährige spielte damit auf den Skandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahre 2004 an, in dem auch der Name Zwayer mehrfach aufgetaucht war.

"Jude hat niemanden beleidigt, sondern ein Faktum geschildert"

Noch ist offen, ob der DFB wegen Bellinghams Äußerung aktiv wird. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke allerdings rechnet nicht damit. Im Gespräch mit dem kicker sprang der 62-Jährige seinem Mittelfeldspieler zur Seite: "Sein Satz ist nicht falsch, auch wenn er ihn nicht sagen muss. Aber das ist dann auch der Emotionalität geschuldet, die man einem 18-Jährigen zugestehen muss", sagte Watzke und ergänzte: "Jude hat niemanden beleidigt, sondern ein Faktum geschildert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm daraus irgendwelche Nachteile entstehen."

Watzke moniert "selbstherrliche Art" von Zwayer

Auch Watzke kritisierte Zwayers Leistung beim Bundesliga-Gipfeltreffen: Er habe "nicht seine beste Leistung gezeigt", sagte der BVB-Boss und monierte die "selbstherrliche Art", mit der Zwayer nach der Partie seine Entscheidungen erläutert habe. Der Referee habe etwa in Bezug auf das foulwürdige Einsteigen von Lucas Hernandez gegen BVB-Kapitän Marco Reus im Münchner Strafraum in der 53. Minute gesagt, "die sei unstrittig, da es nur Kontakt im Oberkörperbereich gegeben habe und er diesen bewertet habe". Dabei sei auf den TV-Bildern "eindeutig" zu erkennen, "dass es auch einen klaren Kontakt unten gab".

Mit der Leistung des BVB dagegen zeigte sich Watzke am Sonntagvormittag zufrieden. "Wir können aus dem Spiel Stärke ziehen, aber natürlich ist es ein Schlag, wenn du um den verdienten Lohn gebracht wirst." Die Dortmunder Mannschaft habe es gegen "sehr starke" Münchner "klasse gemacht in Sachen Mentalität und Einstellung". Ein 2:2 wäre aus seiner Sicht "das gerechte Resultat" in einem Spiel gewesen, das Watzke als "beste Werbung für den deutschen Fußball" bezeichnete. "Diese Rückmeldung habe ich seit gestern Abend auch aus dem Ausland bekommen."

Lesen Sie dazu auch: Zwayer macht Reus fassungslos: "Oh, mein Gott"

Matthias Dersch

Hummels und Upamecano am schwächsten: Die kicker-Noten zum Schlager