Bundesliga

Nach Adduktoren-Odyssee: Schick hat sein Lächeln zurück

Bei Leverkusens Torjäger fehlte lange "die richtige Diagnose"

Nach Adduktoren-Odyssee: Schick hat sein Lächeln zurück

Schuften für das Comeback: Leverkusens Stürmer Patrik Schick.

Schuften für das Comeback: Leverkusens Stürmer Patrik Schick. Jörg Schüler/Bayer 04 Leverkusen

Aus Leverkusens Trainingslager in Saalfelden/Österreich berichtet Stephan von Nocks

Als Patrik Schick vor dem Mittagessen an Krücken durch die Lobby des Leverkusener Mannschaftshotels Gut Brandlhof zum Gesprächstermin kommt, hat der Angreifer ein sanftes Lächeln im Gesicht. Éin ungewohntes Bild. Hat der tschechische Nationalspieler aufgrund einer Adduktorenverletzung doch bittere Monate hinter sich. Monate der Ungewissheit: Was habe ich? Wie werde ich wieder fit?

Jetzt befindet sich der Torjäger endlich auf dem richtigen Weg. "Mir könnte es offensichtlich besser gehen", sagt er, "ich gehe noch an Krücken, aber nächsten Freitag lege ich sie weg. Dann kann in damit beginnen, intensiver zu arbeiten."

Das größte Problem sei für ihn gewesen, "dass wir nicht die richtige Diagnose hatten. Das war für mich das Schlimmste", erzählt Schick, der jetzt einen erleichterten Eindruck macht. "Wir habe viele Dinge probiert. Unglücklicherweise hat nichts davon wirklich geholfen. Das war das Schwierigste: zu arbeiten, auszuprobieren, aber nicht sicher zu sein, dass es hilft. Wir waren die ganze Zeit nicht sicher, was das Richtige war."

Doch jeder Versuch, das Problem, das erstmals im Oktober im Training bei einem Schuss auftrat, konservativ zu beheben, schlug fehl. Schließlich wurde Schick, der bereits im Finale der Saison 2021/2022 an der rechten Leiste operiert worden war, aber danach anfangs noch mit Schmerzen zu kämpfen hatte, am 22. Juni dieses Jahres rechts an den Adduktoren operiert.

Deshalb habe ich jetzt dieses Lächeln. Ich muss noch etwas Geduld haben, dann wird alles wieder gut.

Patrik Schick

"Das Problem war, dass zuvor auf all den Aufnahmen nicht viel zu sehen war. Deswegen haben wir uns auch lange gegen eine Operation entschieden. Aber nach sieben Monaten mussten wir uns für den Eingriff entscheiden. Und der Arzt, der mich operiert hat, hat dann gesehen, was nicht in Ordnung war und alles behoben. Deshalb habe ich jetzt dieses Lächeln", berichtet Schick, "ich muss noch etwas Geduld haben, dann wird alles wieder gut."

Kein "konkretes Datum", aber einen groben Fahrplan

Bald soll die Leidenszeit ("In der vergangenen Saison hatte ich durchgehend Schmerzen") endgültig vorbei sein. Einen Termin für seine Rückkehr, die sein Klub für Anfang Oktober ankündigte, möchte er selbst nicht nennen. Schick, der zuletzt Ende März, Anfang April gehandicapt sechs Teileinsätze absolvierte, sagt nur: "Wenn ich zurückkomme, muss ich zu 100 Prozent fit sein, um Fußball genießen zu können. Nur dann macht ein Comeback Sinn. Ein konkretes Datum kann ich nicht nennen."

So umreißt er nur den groben Fahrplan für die nächsten Wochen: "Heute sind es genau fünf Wochen nach der Operation, nach sechs Wochen darf ich die Krücken weglegen. Nach acht Wochen kann ich vielleicht schon wieder etwas auf dem Platz machen, mit Läufen beginnen, dann geht es relativ schnell."

Testspiele von Bayer 04 Leverkusen

Die harte Reha-Phase, die ihm nun bevorsteht, erscheint für Schick nach seiner Odyssee von fehlgeschlagenen Behandlungen und unzureichenden Diagnosen wie ein Geschenk. Zu stark habe die Monate der Ungewissheit und Rückschläge an ihm mental und psychisch gezehrt.

Schick gesteht: "Es war sehr schwierig für mich. Ich war immer traurig und hatte schlechte Laune. Jeden Tag bin ich mit dem gleichen Schmerz aufgewacht und das war auf Dauer sehr frustrierend, aber im Moment bin ich glücklich, dass wir das Problem gelöst haben und ich einen Plan für die Zukunft habe. Das gibt mir Motivation." Sagt er und geht - mit einem Lächeln.

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