Preußen-Coach Pavel Dotchev nahm gegenüber dem 1:1 in Wiesbaden eine Änderung vor: Für Kirsch rückte Scherder in die Startformation. Torjäger Krohne nahm nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Maske auf der Bank Platz. Kiels Trainer Karsten Neitzel vertraute exakt der Elf, die in der Vorwoche einen 1:0-Erfolg gegen den Halleschen FC gefeiert hatte.
Der 5. Spieltag
Beide Mannschaften begannen engagiert, das Spielgeschehen konzentrierte sich jedoch weitestgehend auf das Mittelfeld. Kiel stellte die Räume geschickt zu und erschwerte den Preußen so das Offensivspiel. Die Gäste waren giftig, die Münsteraner Nachlässigkeit wurde prompt bestraft. Nach einem Kazior-Freistoß stand Abwehrmann Gebers am rechten Fünfer-Eck mutterseelenallein und köpfte mit seinem vierten Saisontreffer zur 1:0-Führung für die Kieler ein (16.). Drei Zeigerumdrehungen später erhöhte Kazior fast auf 2:0, sein Schuss ging jedoch knapp am rechten Torpfosten vorbei. der SCP kam in der Folge besser ins Spiel und hatte zwei gute Gelegenheiten: Grote setzte sich im Sechzehner gegen Herrmann durch, verfehlte das Tor jedoch knapp (23.). Ebenso konnte Manno einen langen Ball nicht richtig unter Kontrolle bringen, sodass der Angreifer aus spitzem Winkel an Keeper Riedmüller scheiterte (25.).
Doch die Störche präsentierten sich an diesem Tag im Angriff einfach eiskalt. Heider nahm es im Strafraum gleich mit drei Preußen auf und vollendete aus acht Metern trocken ins kurze Eck zum 2:0 (27.). Die Münsteraner mussten diesen Rückschlag erst einmal verdauen und die Kieler nutzten die Schockstarre der Preußen und erhöhten gar auf 3:0. Nach einem schönen Zuspiel aus dem Mittelfeld legte Heider die Kugel von der linken Seite quer, in der Mitte vollstreckte Siedschlag sehenswert mit der Hacke (35.). Die Dotchev-Elf verstrickte sich immer wieder in Einzel-Aktionen, sodass die Störche in der Defensive keine großen Probleme hatten und mit einer 3:0-Führung in die Halbzeitpause gingen.
Kiel verwaltet
SCP-Trainer Dotchev reagierte nach dem Seitenwechsel auf die Darbietung seiner Mannschaft. Mit Krohne und Halet kamen zwei Neue, Grote und Piossek blieben in der Kabine. Die Preußen kamen nun etwas besser in die Partie und erspielten sich im Mittelfeld ein leichtes Übergewicht, ohne jedoch zu wirklich zwingenden Gelegenheiten zu kommen. Zu allem Übel erlitt Münsters Sturmführer Taylor eine Platzwunde am Kopf und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Kara in die Partie (65.). Die Dotchev-Elf versuchte immer wieder, mit hohen Bällen zu agieren, doch dieses taktische Stilmittel war bei der großgewachsenen Störche-Verteidigung wenig erfolgsversprechend. Riedmüller war zudem bei einem Truckenbrod-Versuch auf dem Posten und konnte zur Ecke klären (73.).
Die Partie verlor in der Folge etwas an Fahrt. Kiel machte nicht mehr als nötig, doch auch den Preußen fiel wenig ein. Einzig Kara sorgte in der 81. Minute für Gefahr, als er einen hohen Ball sehenswert mit der Brust annahm, den Schuss jedoch knapp neben das Tor setzte. Am Ende blieb es beim 3:0, das auch in dieser Höhe verdient war.
Eine Schrecksekunde gab es in der Schlussphase, als Halet nach einem Zusammenprall mit Sykora zu Boden ging, bewusstlos wurde und auf dem Platz behandelt werden musste. Nach einem Schlag auf die Brust wurde er zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.
Münster erwartet am kommenden Samstag (14 Uhr) eine Auswärtspartie bei Aufsteiger Elversberg. Die Kieler empfangen zeitgleich Wacker Burghausen.