Nach dem 1:5 in Aachen stellte der Interimstrainer der "Löwen", Reiner Maurer, auf vier Positionen um: Frühbeis und Bulut wurden in der Defensivreihe durch Costa und Schäfer ersetzt. Auf der linken Bahn gab Milchraum sein Debüt und im Sturm kam Agostino zum Zug. Dieses Duo ersetzte Lepoint und Krontiris.
Nach dem 3:2 gegen Essen baute Möhlmann seine Startelf auf zwei Positionen um: Caillas und Burkhardt rotierten raus, Schröck und Surmann dafür rein. Der an einer Adduktorenzerrung laborierende Page wurde in letzter Minute doch noch fit.
Nachdem das Spiel wegen eines Stromausfalls im Grünwalder Stadion mit 13-minütiger Verspätung anfing, dauerte es nur zwei Minuten, ehe 1860-Mittelfeldspieler Tyce den Fürther Torwart Mavric per Kopf prüfte.
Im Anschluss an diesen frühen Aufreger sortierten sich beide Mannschaften etwa bis zur 15. Minute, doch dann rückten beide Schlussmänner immer öfter in den Blickpunkt. Münchens Keeper Hofmann musste gegen Webers (13.) und Feinbiers (22.) Distanzschüsse sein ganzes Können aufbieten, noch mehr gefordert war aber sein Gegenüber Mavric, der gegen Agostino (19.), Lehmann (25.) und noch mal Agostino (41.) stark reagierte.
Die Mannschaft von Trainer Möhlmann wies zwar in der ersten Hälfte, die oft von Foulspielen unterbrochen wurde, eine etwas reifere Spielanlage auf, doch wenn die "Löwen“ schnell nach vorne kombinierten, zeigte sich die SpVgg in der Rückwärtsbewegung anfällig. Vor allem auf der linken Angriffseite des TSV stellte Debütant Milchraum Rechtsverteidiger Westermann vor einige Probleme. Unter dem Strich ging jedoch das 0:0 zur Pause in Ordnung. In der 33. Minute musste bei den Franken Nachwuchsmann Schröck, der überraschend den Vorzug vor Caillas bekommen hatte, mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden.
Mit Beginn des zweiten Abschnitts wurde die Partie noch zerfahrener, wobei die Greuther Fürther zwar mehr Spielanteile verzeichneten, doch konnten sie dies kaum in brauchbare Kombinationen oder Chancen ummünzen.
Nach einer Stunde wurde die von Nickeligkeiten geprägte Partie dann vollends hektisch und unübersichtlich. Ausgangspunkt war die harte Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe beim leichten Schubser von Costa gegen Westermann. Der Defensivspieler der Sechziger sah dafür auch noch die Ampelkarte und Rösler vollstreckte den Strafstoß sicher (60.).
In der Folge gingen beide Teams für einige Minuten in den Nahkampf über, Fußball wurde kaum noch gespielt. Zwischenzeitlich dezimierten sich die Franken nach Birks Ampelkarte auch auf zehn Mann, so dass wieder mehr Platz zum Spielen vorhanden war. Allein den nutzten weder die Münchner noch die Franken, so dass sich die Partie unansehnlich dem Ende entgegenschleppte. Folglich musste ein weiterer Strafstoß für das nächste Tor sorgen. Kleine hatte Agostino im Strafraum leicht am Bein getroffen und Gräfe zeigte sofort auf den Punkt: Lehmann verwandelte sicher.
Nun wachten die Löwen endgültig auf und spielten mutig nach vorne. Nach der Hereingabe von Schäfer hämmerte Agostino den Ball an die Unterkante der Latte, dann spielte ihn Caillas mit der Brust zurück, doch Mavric nahm das Leder nicht auf und Tyce stocherte den Ball über die Linie.
Unter dem Strich war es ein spielerisch ganz schwaches Derby, das eigentlich keinen Sieger verdient hatte. Doch in den Schlussminuten waren die Sechziger den einen Tick bissiger und feierten einen wichtigen Heimerfolg.