Sechziger-Coach Reiner Maurer gab nach dem 2:2 in Aachen Aigner den Vorzug vor Stahl. Bei ebenfalls einem Wechsel beließ es Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht, der im Vergleich zum 1:0-Sieg in Ingolstadt Fetsch anstelle von Korte brachte.
Die Partie nahm rasch Fahrt auf und war von Beginn an temporeich. Die erste klasse Chance ergab sich für die Münchner durch Bierofka, der nach einem Schnitzer von Dogan gegen Davari den Kürzeren zog (5.). Ansonsten gelang den Sechzigern relativ wenig, da sie lange Zeit etwas schläfrig und ohne Präzision im Passspiel agierten. Besser machten es hingegen die Gäste aus Braunschweig, die zielstrebig und direkt nach vorne spielten. Allerdings kam der Aufsteiger nicht allzu häufig in den gegnerischen Sechzehner und konnte daher zunächst nur über Fernschüsse durch Kumbela (9.), Boland (11.) und Kruppke (12.) für Gefahr sorgen.
Der 18. Spieltag
Auch wenn die Eintracht etwas weniger Ballbesitz hatte, so stellte der Aufsteiger trotzdem die gefälligere Mannschaft und kreierte sich durch Kumbela (13., 22.) weitere Torchancen. Eine Minute zuvor hatte Rakic immerhin für etwas Abwechslung gesorgt. Insgesamt waren die Gäste wacher und vor allem in den Zweikämpfen einen Tick aggressiver. Dennoch stand es nach einer halben Stunde weiterhin 0:0.
Kurz darauf fiel dann doch die durchaus überraschende Führung für die Gastgeber: Rakic tankte sich dynamisch durch und brachte den Ball zu Volland, der dann von links mit Übersicht nach innen quer legte. Dort verpasste zunächst Lauth, Aigner aber nicht (32.). Die Braunschweiger lagen hinten und mussten daher ihre bis dahin stark auf Konter ausgelegte Grundhaltung aufgeben, was sie auch taten. Allerdings stellte sich heraus, dass die Eintracht Probleme hat, wenn sie das Spiel gestalten muss. Zwar kamen die Niedersachsen in der Folge zu klaren Feldvorteilen, klare Torchancen sprangen jedoch bis zum Kabinengang nicht mehr heraus. Auf der Gegenseite stellten die Bayern sämtliche Offensivbemühungen ein, sodass es letztlich beim 1:0 zur Pause blieb.
Braunschweig drängt und wird von Rakic eiskalt erwischt
Konzentriert: Münchens Aigner vor Reichel. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste die Schlagzahl und waren fortan absolut spielbestimmend. Die Eintracht setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest und gab durch Kruppke erste Warnschüsse ab (50., 57.). Allein das Eckenverhältnis (8:1 für die Braunschweiger) zeugte von der optischen Überlegenheit des Aufsteigers, der aus den zahlreichen Standards allerdings viel zu wenig machte und dann eiskalt ausgekontert wurde: Bierofka zog mehrere Gegenspieler auf sich und bediente anschließend Rakic, der aus 16 Metern auf 2:0 erhöhte (58.).
Kurz darauf folgte der endgültige Nackenschlag: Rakic ließ Fuchs stehen und passte dann von links in die Mitte. Dort war Lauth einen Tick schneller als Washausen und chipte den Ball anschließend gekonnt ins rechte Eck (65.). 3:0 - eine zugegeben viel zu hohe Führung für 1860, das jedoch mit enormer Effizienz glänzte und sich in der Folge die Butter nicht mehr vom Brot nehmen ließ. Zugute kam den Münchnern dabei aber auch die Tatsache, dass die Eintracht nun selbst nicht mehr an eine Wende glaubte und fortan nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Werke ging. Demnach war es kaum mehr überraschend, dass sich der TSV am Ende den Dreier sicherte.
Der TSV 1860 München ist am kommenden Spieltag am Samstag in Karlsruhe gefordert, während die Braunschweiger tags darauf gegen Aachen ran müssen.