Bundesliga

Ur-Bayer Müller:"Das muss ich ins Phantasialand schieben"

Ur-Münchner steht wieder in der Startelf - und trifft

Müller über Wechsel-Gerüchte: "Das muss ich ins Phantasialand schieben"

Jubelte auf dem Platz und nach dem Spiel: Bayerns Thomas Müller.

Jubelte auf dem Platz und nach dem Spiel: Bayerns Thomas Müller. IMAGO/Sven Simon

Der dritte Sieg in Folge der Bayern war der überzeugendste der letzten Wochen. Beim 6:0 über Schalke 04 zeigten sich die Münchner von Beginn an spielfreudig und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen . Dabei war S04 nach zwei Siegen in Serie eigentlich mit breiter Brust nach München gekommen - und doch waren die Gäste von Beginn an unterlegen.

Doch was lief anders als in so vielen Spielen davor, bei denen sich der Rekordmeister offensiv oft schwertat, Möglichkeiten zu erspielen? "Schalke spielt für Offensivspieler gesehen sehr unangenehm, weil sie fast Mann gegen Mann auf dem ganzen Platz spielen", begann Thomas Müller bei "Sky" seinen Erklärungsansatz. Und eben diese Spielweise sei ein "Nachteil", den die Münchner bereits früh erkannt hatten: "Wenn du dieses Eins-gegen-eins durch ein Dribbling oder riskanten Doppelpass überspielt hast, dann brechen die Dämme relativ schnell zusammen."

Starter Müller gelingt der Dosenöffner

Also bearbeiteten die Bayern die Schalker Defensive von Anfang an mit Beweglichkeit, Lauffreudigkeit, Steckpässen und schnellen Kombinationen. Nach zwei guten Chancen durch Serge Gnabry (7.) und Kingsley Coman (10.) - eingeleitet durch Müller -, war es der Kapitän selbst, der zur 1:0 Führung traf. Sein bereits zwölfter Treffer im 21. Duell mit Königsblau - noch öfter traf er nur gegen Wolfsburg (13-mal).

"Freut mich natürlich, den Dosenöffner erzielt zu haben. War ein tolles Gefühl, die Arena ist explodiert", beschrieb Müller die Gefühlswelt nach dem Treffer und schob etwas Wichtiges nach: "Und danach haben wir weiter gemacht." Und wie: Die Bayern hielten den Druck hoch und zogen am Ende auf 6:0 davon.

Dass Müller überhaupt der Dosenöffner gelingen konnte, lag auch daran, dass der 33-Jährige nach zwei Spielen wieder einmal in der Startelf stand. "Der Trainer stellt auf, der Trainer verteilt die Rollen - das ist ganz klar. Wir Spieler haben zu funktionieren." Mit der Debatte um seine sportliche Zukunft war der Routinier weniger einverstanden: "Wo es etwas kritisch wurde aus meiner Sicht ist, wenn dann so geschrieben und gesprochen wird, als ob das meine Meinung ist und als ob man was weiß, dass ich irgendwelche Gedanken hätte - das muss ich ins Phantasialand schieben."

Müllers rotes Herz

Weil Müller "nicht neu" im Geschäft Bundesliga ist, kennt er solche Debatten natürlich, reagierte aber doch deutlich genervt: ""Die Zeitung mit den vier Buchstaben verkauft mit meiner Nase natürlich einige Blätter, und ihr Fernsehsender macht es euch da auch einfach."

Ein Jahr läuft der Vertrag des Ur-Bayers noch in München. "Mein Herz ist rot, gut, das ist von jedem rot, aber meins vielleicht noch ein bisschen röter", unterstrich Müller. Aktuell sei aber ohnehin nicht die Zeit, um diese "Diskussionen" zu führen - vielmehr sei es ein Thema für die "Zukunft": "Wir haben einen Meisterkampf."

Bei diesem agieren die Bayern weiter aus der Pole-Position heraus - und haben bereits das nächste Heimspiel vor der Brust. Am kommenden Samstag kommt RB Leipzig zum Topspiel (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in die Allianz-Arena.

sts

Bilder zur Partie FC Bayern München gegen FC Schalke 04