Perfektionist Lettieri hat noch Baustellen
Mit einer Musketier-Mentalität rappelten sich die Zebras nach dem Zwangsabstieg 2013 auf, konsolidierten sich im Folgejahr in der 3. Liga (Platz 7) und meisterten 2015 die Rückkehr in die 2. Bundesliga (Rang 2). Sowohl den Schwung als auch die entflammte Emotionalität will der MSV mit ins deutsche Fußball-Unterhaus nehmen. Physisch wirkt die Mannschaft sehr stark. Trainer Gino Lettieri stellt hohe Anforderungen an sein lernwilliges Team. Hauptbaustelle ist das Defensivverhalten sowie das Passspiel und die Handlungsschnelligkeit. Auch in Sachen Taktik und Cleverness besteht in Duisburg noch Nachholbedarf, um den Traum vom Klassenerhalt bis zum Sommer 2016 zu realisieren.
B & B drängen in die Startelf
Für Stabilität soll Lettieris 4-4-1-1-System sorgen. Dabei kann der 48-jährige Coach auf ein eingespieltes Kollektiv setzen - immerhin sind alle Stammspieler geblieben und die Truppe wurde punktuell mit externen Verpflichtungen aufgewertet. Rückkehrer und Innenverteidiger Dustin Bomheuer (24, Düsseldorf) dürfte genauso wie Flügelspieler Thomas Bröker (30, Köln) Chancen auf einen Platz in der Startelf haben. Ansonsten dürfte die Zebra-Herde eingespielt sein.
Die wichtige Achse
Duisburgs stützende Achse besteht vor allem aber aus vier Spielern: Kapitän Branimir Bajic (35) ist der Abwehr-Chef in der Viererkette. Davor agiert Taktgeber Martin Dausch (29) als Tempomat im zentralen Mittelfeld. Vor der zweiten Viererreihe genießt Schlitzohr Zlatko Janjic (29) viele Freiheiten und soll das Offensivspiel des MSV sowohl als Bindeglied als auch als umtriebiger Antreiber beleben. Als einzige Spitze agiert Sturmtank Kingsley Onuegbu (29). Der bullige Nigerianer (1,91 Meter groß, 94 Kilogramm schwer) trägt den Spitznamen "King" und war mit 14 Treffern in 34 Drittliga-Partien der Torgarant der Meidericher.