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Tottenham-Everton 0:1 - Mourinho nennt seine Spieler "faul"

Spurs-Trainer macht Corona-Fälle öffentlich

Mourinho nennt seine Spieler "faul" - nur das Doku-Ende macht ihn "happy"

"Ich habe mein Team nicht gemocht": José Mourinho beim 0:1 gegen Everton.

"Ich habe mein Team nicht gemocht": José Mourinho beim 0:1 gegen Everton. imago images

Nach der verdienten Premier-League-Auftaktniederlage wäre es bestimmt interessant geworden in Tottenhams Kabine, doch nicht einmal Amazon durfte da nach dem 0:1 gegen Everton am Sonntagabend hinein: Die Doku ist bereits abgedreht - zur Freude des Hauptdarstellers.

"Ich bin so glücklich, dass Amazon nicht mehr dabei ist", sagte José Mourinho nach dem Schlusspfiff mit einem bitteren Lächeln der BBC. "Dann können die Dinge unter uns bleiben, das mag ich lieber." Öffentlich an den Pranger stellte er seine Mannschaft aber trotzdem.

"Wir waren schlecht und meiner Meinung nach physisch schwach"

"Ich habe mein Team nicht gemocht", kritisierte der Spurs-Trainer. Nach dem Gegentor in der 55. Minute durch Dominic Calvert-Lewin "waren wir schlecht und meiner Meinung nach physisch schwach, ohne Intensität". Das Hauptproblem für ihn: die mangelnde Bereitschaft zu pressen.

"Faul" nannte er seine Spieler in dieser Hinsicht. "Wenn du faul bist beim Pressing, lässt du deine Gegner von hinten aufbauen", dann sei die restliche Mannschaft "nicht im Gleichgewicht", so Mourinho, der seinen Spurs insgesamt vorwarf, "nicht die richtige Einstellung gehabt" zu haben.

Mourinho verrät überraschend: "Wir hatten positive Covid-Fälle"

Aber Mourinho fand noch mehr Schuldige für Tottenhams Fehlstart. Die Sommervorbereitung ("Ich habe nur zwei Tage mit allen gehabt") sei nicht nur von den Länderspielen gestört gewesen, sondern auch durch Corona: "Wir hatten positive Covid-Fälle und andere Spieler, die in Quarantäne waren, weil sie Kontakt zu den positiven Spielern hatten", verriet Mourinho überraschend. "Ein Spieler war in Quarantäne, weil er in einem Land Urlaub gemacht hat, für das die Regierung eine Quarantäne vorsieht."

Und dann war da noch das Schiedsrichterteam um Martin Atkinson. Der Freistoß vor Evertons Siegtor - an der linken Außenlinie Mitte der Spurs-Hälfte - sei "mindestens fünf Meter" nach vorne verlagert worden. "Das ist keine Entschuldigung für das Ergebnis oder die Leistung", sagte Mourinho, aber: Dass "so viele Schiedsrichter" das übersehen hätten, sei "unglaublich". "Das hat einen riesigen Unterschied gemacht."

Viel Zeit, um die Sommervorbereitung nachzuholen, bleibt Mourinho nicht. Schon am Donnerstag ist Tottenham bei Lokomotive Plovdiv in der Europa-League-Qualifikation gefordert.

jpe