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Modus, Favoriten, NHL-Spieler: Fragen zum Eishockey-Turnier

Am Mittwoch starten auch die Männer

Modus, Favoriten, NHL-Spieler: Die wichtigsten Fragen zum Eishockey-Turnier

Das olympische Eishockey-Turnier der Männer startet am Mittwoch, den 9. Februar.

Das olympische Eishockey-Turnier der Männer startet am Mittwoch, den 9. Februar. imago images/SNA

Wie ist der Turniermodus?

Gespielt wird in drei Vorrundengruppen zu je vier Teams. Deutschland tritt dabei in der Gruppe A mit Kanada, der USA und Gastgeber China an. 

Spielplan und Gruppen im Überblick

Nur die Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale am Mittwoch kommender Woche. Die anderen acht Mannschaften spielen am Dienstag ein Qualifikationsspiel. Dabei trifft der Fünftplatzierte auf den Zwölftplatzierten, der Sechste auf den Elften usw. Im Viertelfinale tritt dann das bestplatzierte Team nach der Vorrunde auf den Sieger des Duells zwischen Achter und Neunter usw.

Insgesamt werden also alle zwölf Teilnehmer mindestens vier Spiele in sieben Tagen, maximal sogar sieben Spiele in zehn beziehungsweise elf Tagen bestreiten.

Warum spielen die NHL-Spieler nicht mit?

Eigentlich hatten die NHL-Bosse auf Druck der Spielergewerkschaft NHLPA im jüngsten Rahmentarifvertrag die Teilnahme an Olympischen Spielen schriftlich fixiert.

Ausnahmen sollten nur in besonderen Härtefällen gelten, die im Gesamtinteresse der Liga liegen. Durch die Coronapandemie - und insbesondere das Auftreten der Omikron-Variante - trat indes genau ein solcher Härtefall ein. Denn durch die Quarantänebestimmungen fehlten den 32 NHL-Teams teilweise gleichzeitig insgesamt über 100 Spieler und Offizielle, sodass es Ende 2021 und um den Jahreswechsel zu über 100 Spielverschiebungen kam. Um diese nachholen zu können, verständigten sich Liga und Spieler vor Ablauf der Absagefrist am 10. Januar 2022 darauf, erneut nicht an den Spielen teilzunehmen.

Eine zusätzliche Rolle für die Spieler spielte zudem, dass die Situation um etwaige längerfristige Quarantäne-Aufenthalte in China im Fall von positiven Tests vor dem Start der Spiele zunächst unklar geblieben war.

Söderholms 25 auf Medaillenjagd in China

Wer sind die Favoriten auf die Medaillen?

Das erneut unter olympischer Flagge antretende russische Team, das 2018 im Finale Deutschland nur knapp den Olympiasieg weggeschnappt hatte (4:3 nach Overtime), ist erneut Favorit. Der Turniertopscorer von Pyeongchang, Nikita Gusev (12 Punkte in 7 Spielen), ist nach zwischenzeitlichem NHL-Abstecher erneut dabei. Weitere damalige Schlüsselspieler wie Kirill Kaprizov (Minnesota Wild) oder der einstige Superstar Ilya Kovalchuk, der seine Karriere im vergangenen Sommer beendete und der als Manager des Olympiateams mit in Peking weilt, fehlen diesmal allerdings.

Die chinesische Auswahl, hier beim Training im Nationalstadion, ist trotz zahlreicher Einbürgerungen nur krasser Außenseiter. imago images/VCG

Das Fehlen der NHL-Spieler wirbelt die gewöhnlich bei großen Turnieren geltenden Hierarchien ansonsten erneut ein wenig durcheinander. Zwar hat beispielsweise Kanada in Eric Staal (37) einen ehemaligen Olympia- und Stanley-Cup-Sieger in den eigenen Reihen, dazu in Owen Power den im NHL Draft 2021 an Nummer eins von Buffalo gezogenen Verteidiger - die enorme Tiefe des riesigen Spielerfundus aus der NHL fehlt jedoch. Gleiches gilt für die USA, die daher zahlreiche College-Spieler nach Peking entsandten.

Und so könnte erneut die Stunde für Teams wie Deutschland oder auch die Schweiz schlagen, die jeweils eine gute Mischung aus international erfahrenen Spielern an den Start bringen - nicht wenige davon mit NHL-Erfahrung. Gerade Finnland und Schweden, die ebenfalls mit erfahrenen Auswahlen antreten, dürfen allerdings - wohl noch mehr als die deutschen Gruppengegner Kanada und die USA, die durch das Fehlen der NHL-Spieler besonders stark betroffen sind - keinesfalls unterschätzt werden. Dies gilt gerade auch für Tschechien, das vom langjährigen NHL-Star David Krejci (35) angeführt wird und einige weitere prominente Akteure in den eigenen Reihen hat.

Joachim Meyer

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