Motorsport

Mitsubishi will es doch noch wissen

Zu Space Star, Eclipse Cross und L300 gesellen sich ein neuer ASX und wieder ein Colt

Mitsubishi will es doch noch wissen

Mitsubishi-Modellpalette: Space Star, Eclipse Cross und L200 (von links nach rechts).

Mitsubishi-Modellpalette: Space Star, Eclipse Cross und L200 (von links nach rechts). Hersteller

Milliardenschwere Investitionen will Mitsubishi in neue Modelle, in die Elektromobilität und Batterieforschung stecken. Klares Ziel ist auch, die Standorte in Europa und speziell in Deutschland zu stärken, wie Deutschland-Geschäftsführer Werner H. Frey kürzlich ausführte (ein ausführliches Interview lesen Sie hier). Im Rahmen einer "Bestandsaufnahme" wurden jetzt aber erst einmal die bestehenden Baureihen gezeigt - der Kleinwagen Space Star, das SUV-Coupé Eclipse Cross und der Pick-up L200. Zudem erfolgte ein erster Ausblick auf den neuen ASX, der im Frühjahr 2023 zu den Mitsubishi-Händlern rollt.

Neuer ASX in Sicht

Mitsubishi ASX

Neuer ASX: Mehr zeigt Mitsubishi noch nicht. Hersteller

Der japanische Autobauer wird das Kompakt-SUV als Hybrid und als Plug-in-Hybrid anbieten. Dabei profitiert Mitsubishi von der Zusammenarbeit mit Renault-Nissan, verschwistert ist der ASX mit Renault Captur und Nissan Juke. Angekündigt hat die Allianz, bis 2030 insgesamt 35 neue Elektromodelle einzuführen, von denen einige auch nach Europa kommen sollen.

Die E-Mobilität spielt nicht nur künftig eine große Rolle. Mitsubishi hat bereits jetzt die Händler auf diesem Gebiet umfangreich geschult. Außerdem sollen sie vor allem ihre Klientel bei der Schaffung eigener Ladepunkte unterstützen. Kunden von Elektroautos bekommen von den 400 Händlern bundesweit ein Rundum-Paket angeboten, das von den Anträgen über den Termin für den E-Installateur bis zur fertigen Wallbox reicht. Was außerdem noch zählt, sind die Lieferzeiten. Laut der Mitsubishi-Manager ist der Eclipse Cross Plug-in kurzfristig lieferfähig, entsprechendes gelte auch für Space Star und L200 - trotz der derzeitigen Probleme bei den Lieferketten.

Mitsubishi Eclipse Cross Plug In Hybrid 

Teilzeitstromer: Eclipse Cross Plug-in Hybrid Hersteller

Die Liefermöglichkeiten beziehen sich auch auf eine neue Modellvariante: Beim Space Star bietet Mitsubishi jetzt eine Sonderlösung für Lieferdienste an. Im Handumdrehen können dann Kofferraum und Rückbank in ein größeres Abteil umfunktioniert werden, das dem eines Mini-Transporters ähnelt. Ohne viel Aufwand wird hierfür nur eine Holzplatte eingelegt.

Kleinwagen zum vierstelligen Preis

Der Space Star wird gern als Einsteigerauto oder Zweitwagen gekauft. Das ist kein Wunder, denn in einer Sonderserie kostet er nur 9.490 Euro, dabei sind sogar schon elektrische Fensterheber und einiges mehr an Bord. Als Extras stehen ausschließlich das stufenlose Automatikgetriebe für 1100 Euro (sonst gibt es eine manuelle Fünfgangschaltung) und die Metallic-Lackierung für 550 Euro in der Preisliste. Der preisgünstige, nur 3,85 Meter kurze Kleinwagen wird von einem erstaunlich kräftigen 1,2-Liter-Dreizylinder angetrieben, der 52 kW/71 PS leistet. Mit ihm kann man in der Stadt und im Umland recht flott unterwegs sein. Freilich hilft da auch das niedrige Gewicht von 940 Kilo mit. Es macht sogar Spaß, beim Ampelstart ein bisschen die Fahrer dicker Limousinen zu necken. Und Parken kann man den Mitsubishi-Mini noch in der kleinsten Lücke. Ins Gepäckabteil passen 235 Liter, maximal sind es 912 Liter.

Mitsubishi Space Star

Schon für weniger als 10.000 Euro zu haben: Mitsubishi Space Star. Hersteller

Nur knapp fünf Liter auf 100 Kilometer verbrauchte der City-Flitzer auf unseren Fahrten, im Stadtverkehr wird der Wert begünstigt durch die Start-Stopp-Automatik. Gewiss ist der Space Star nicht nur ein Liebling der Frauen, obwohl sie oft am Steuer zu sehen sind. Immerhin hat es der Kleine nach Herstellerangaben im vergangenen Jahr geschafft, das meistverkaufte japanische Auto auf dem deutschen Markt zu sein. Unter den Kunden dürften auch eine Menge Männer sein.

Mitsubishi L200

Zeigt sich auf Wunsch auch als ganzer Kerl: Pick-up L200. Hersteller

Obwohl Mitsubishi mit nur drei Baureihen - eben dem Space Star, dem Eclipse Cross Plug-in-Hybrid und dem L200 - operiert, schlägt sich der Importeur gut auf dem deutschen Markt. Dazu trägt besonders der kleine Space Star bei, und der Eclipse Cross rangiert nach Herstellerangaben unter den fünf meistverkauften Plug-in-Hybriden im Lande. Der variantenreiche L200 wiederum spricht nicht nur Handel und Gewerbetreibende an, sondern ist - dank Allrad und Robustheit - auch bei der Offroad-Kundschaft ganz grundsätzlich beliebt.

Comeback für den Colt

Außer dem neuen ASX bringt Mitsubishi in der zweiten Jahreshälfte 2023 einen klassischen Pkw im sogenannten B-Segment auf den Markt, in dem sich beispielsweise der VW Polo tummelt, auch eine Hybridversion ist avisiert. Der kleine Kompakte bekommt den traditionsreichen Namen Colt, die Plattform teilt er sich mit dem Renault Clio. Von den beiden Neuzugängen erhofft sich Manager Frey ein deutliches Wachstum der Marke Mitsubishi, er peilt einen Absatz von fast 40.000 Einheiten pro Jahr an. Hinsichtlich kurzer Transportwege strategisch gut:  Die neuen Modelle sollen in Europa gebaut werden - der ASX im spanischen Renault-Werk Valladolid und der Colt im türkischen Bursa.

Ingo Reuss