2. Bundesliga

Mislintat über anstehende Trainer-Entscheidung: "Da kommt alles auf den Tisch"

Gespräche über Zukunft von Verein und Trainer Walter stehen an

Mislintat über anstehende Trainer-Entscheidung: "Da kommt alles auf den Tisch"

Ihm sind die Hände gebunden: Stuttgarts angezählter Trainer Tim Walter konnte mit seinem Fußball in Hannover nur bedingt überzeugen.

Ihm sind die Hände gebunden: Stuttgarts angezählter Trainer Tim Walter konnte mit seinem Fußball in Hannover nur bedingt überzeugen. imago images

Die dickste Chance auf den Sieg hatte in der 88. Minute der VfB - Ascacibars Kopfball nach Silas' Maßflanke klatschte aber nur an den Pfosten, Ex-Stuttgarter Zieler im 96-Tor wäre chancenlos gewesen. Doch was die schwäbischen Gäste im ersten Durchgang angeboten hatten, ließ sie den nächsten Punktverlust vielmehr als Punktgewinn wahrnehmen.

"In der ersten Hälfte hatten wir Blei in den Beinen und haben nicht die Leistung gezeigt, zu der wir im Stande sind. Unter dem Strich müssen wir aufgrund der ersten Hälfte mit dem Unentschieden zufrieden sein", erkannte VfB-Trainer Walter an, dessen Zukunft in der württembergischen Landeshauptstadt alles andere als gesichert ist.

Stuttgarts Defensive ist zu anfällig

Dazu trug auch der Stuttgarter Auftritt in Niedersachsen bei, speziell in der Defensive - hätte Hannover seine Konter besser ausgespielt, wäre der VfB wohl ohne Zählbares zurück gen Süden gereist. So betrachtet auch Kapitän Kempf die Punkteteilung als "in Ordnung" - doch wie lange geht das mit dem VfB und Trainer Walter noch in Ordnung?

"Wir schauen uns die Tabelle an, wir schauen uns die Entwicklung an, wir schauen uns den Kader an und wir gucken, was wir besser machen können. Da kommt alles auf den Tisch", erklärte Sportdirektor Sven Mislintat noch vor der Partie am "Sky"-Mikrofon - und vermied damit ein Bekenntnis pro des zuletzt mit Holger Badstuber und anderen Führungsspielern aneinandergeratenen Walter ("Ich kritisiere sie als Spieler, niemals als Menschen"). Diese ausschlaggebenden Gespräche sollen noch in den kommenden Tagen geführt werden.

Nach 20 Punkten aus acht Spielen: VfB in der Ergebniskrise

"Wir haben fünf Niederlagen und sind heute in der ersten Halbzeit knapp an der sechsten vorbeigeschrammt. Das ist nicht die Bilanz eines Aufsteigers", führt Mislintat fort. Tatsächlich: Auf 20 Punkte aus den ersten acht Saisonspielen folgten gerade einmal elf aus zehn.

Dabei hat der VfB Glück, dass auch Hauptkonkurrent Hamburger SV regelmäßig Federn lässt und Überraschungs-Tabellenführer Arminia Bielefeld am 18. Spieltag auswärts erstmals verlor (0:3 bei St. Pauli). Das Spitzentrio bleibt eng beisammen, wird von den Verfolgern aber allmählich eingeholt. Fest steht: So kann es in Stuttgart nicht weitergehen.

Walter: "Ich liebe meine Mannschaft"

Und noch in den nächsten Tagen wird wohl geklärt werden, ob es für Walter in Schwaben weitergeht - oder eben nicht. Der 44-Jährige selbst wollte im Rahmen des Hannover-Spiels noch keine genauen Angaben machen, möchte den Ausgang des weiteren Verfahrens schlicht "abwarten". Lust weiterzumachen hätte Walter: "Ich liebe meine Mannschaft. Und das ist auch umgekehrt so. Wir haben ein Superverhältnis." Die finale Entscheidung liegt aber nicht in seinen Händen. Namen wie Markus Anfang und Sandro Schwarz werden bereits diskutiert.

nba