Frauen

Minnert setzt den Schlusspunkt

Frauen-EM, Gruppe B: Deutschland - Frankreich 3:0 (0:0)

Minnert setzt den Schlusspunkt

Durchgesetzt: Navine Omilade kommt vor Louisa Necib an den Ball.

Durchgesetzt: Navine Omilade kommt vor Louisa Necib an den Ball. Kicker

Deutschland: Rottenberg (FCR Duisburg) - Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Hingst (Turbine Potsdam), Jones (1. FFC Frankfurt), Minnert (SC Bad Neuenahr) - Omilade (Turbine Potsdam), Grings (FCR Duisburg), Lingor (1. FFC Frankfurt, 79. Carlson/Turbine Potsdam), Pohlers (Turbine Potsdam, 46. Pia Wunderlich/1.FFC Frankfurt) - Mittag (Turbine Potsdam, 46. Fuss/Turbine Potsdam), Prinz (1. FFC Frankfurt)

Frankreich: Bouhaddi - Dusang, Georges, Diacre, Provost - Mugneret-Beghe (31. Kramno), Abily (80. Herbert), Bompastor, Soubeyrand - Pichon (80. Lattaf), Necib

Schiedsrichterin: Cristina Floarea Ionescu (Rumänien) Tore: 1:0 Grings (72.), 2:0 Lingor (77., Foulelfmeter), 3:0 Minnert (83.) Zuschauer: 3835 Gelbe Karten: Omilade - Kramno, Bouhaddi


Spielbericht Mit zwei Veränderungen gegenüber dem 4:0-Erfolg gegen Italien startete die deutsche Frauen-Nationalelf in die Partie gegen Frankreich. Stegemann (Verdacht auf einen Innenbandriss im rechten Knie) wurde von Grings ersetzt, die im Mittelfeld agierte. Dafür rückte Garefrekes auf die rechte Seite in der Vierer-Abwehrkette. Im Mittelfeld kam Omilade für ihre Potsdamer Vereinskollegin Carlson zum Zug.

Die Anfangsphase des Spiels in Warrington war von Nervosität geprägt, Fehlpässe auf beiden Seiten kennzeichneten das Geschehen. Die deutsche Mannschaft probierte es mit weiten Pässen in die Spitze, doch die Bälle fanden keine Abnehmer. So resultierte die erste Chance aus einer Einzelaktion, doch Prinz schoss aus 18 Metern knapp links vorbei (5.). Die Französinnen versteckten sich aber keineswegs und kamen in der 12. Minute zur ersten guten Möglichkeit. Bei einem weiten Flankenwechsel verschätzte sich die deutsche Abwehrchefin Jones, Necib nahm den Flugball geschickt an und zog ab. Rottenberg im deutschen Tor konnte das Leder im Nachfassen aber unter Kontrolle bringen.

Die französische Elf spielte zwar engagiert Richtung deutsches Gehäuse, doch die Defensive um Jones stand sicher. Die DFB-Auswahl hatte ihre besten Szenen bei Standardsituationen. So köpfte Bompastor einen Lingor-Freistoß an das hintere Torgebälk des eigenen Gehäuses (14.), Bouhaddi rettete nach einer gelungenen Freistoßvariante über Lingor und Grings reaktionsschnell erst gegen Prinz und dann gegen den Nachschuss von Pohlers (17.) und in der 27. Minute knallte eine Ecke von Lingor von der linken Seite an die Latte des französischen Gehäuses. Auch in der 35. Minute wurde es in einer spielerisch auf schwachem Niveau stehenden Begegnung nach einem ruhenden Ball gefährlich, doch ein Querpass von Prinz, die von Lingor per Freistoß bedient wurde, konnte noch abgeblockt werden.

DFB-Bundestrainerin Tina Theune-Meyer reagierte in der Pause und brachte mit Fuss und Pia Wunderlich, die ihr 100. Länderspiel absolvierte, zwei frische Kräfte. Wunderlich hatte dann auch die ersten Chancen, konnte aber jeweils den Ball vom hinteren Fünfmetereck nicht mehr Richtung Tor platzieren. Die Partie weiter ohne spielerischen Glanz, aber mit Chancen für Frankreich. Nach einer Ecke nahm Diacre den Ball volley, Rottenberg ließ abprallen, doch Pichon brachte den Ball sechs Meter vor dem Tor nicht unter Kontrolle (56.). Nur drei Minuten später war es erneut Pichon, doch die Stürmerin der Französinnen traf aus halblinker Strafraumposition nur das Außennetz.

Die deutsche Elf schien dadurch wachgerüttelt und setzte zum Schlussspurt an. Nach einer Flanke von Garefrekes nahm Grings den Ball sechs Meter vor dem Tor an und Bouhaddi ließ auf nun regennassen Rasen den Drehschuss der DFB-Akteurin durchrutschen - 1:0 (72.)! Nur fünf Minuten später hilet Bouhaddi Grings im Strafraum fest und Lingor erhöhte per Foulelfmeter auf 2:0. Deutschland war jetzt nicht mehr zu stoppen. In der 78. knallte Grings das Leder an die Latte und in der 83. Minute schlenzte Minnert einen Freistoß an der Mauer vorbei zum 3:0 ins Netz.

Dank eines tollen Schlussspurts gewann die DFB-Auswahl gegen Frankreich mit 3:0 und geht mit einer blütenweißen Weste als Gruppenerster in das Halbfinale am Mittwoch gegen Finnland. Frankreich dagegen muss nach der Niederlage den zweiten Gruppenplatz noch an Norwegen (5:3 gegen Italien) abgeben und damit die Heimreise antreten.