Bundesliga

Miller: "Ich fühle mich wohl"

Hannover: Keeper kehrt nach Burn-Out zurück

Miller: "Ich fühle mich wohl"

Trat mit großem Selbstbewusstsein wieder an die Öffentlichkeit: 96-Keeper Markus Miller.

Trat mit großem Selbstbewusstsein wieder an die Öffentlichkeit: 96-Keeper Markus Miller. picture alliance

"Ich bin froh, wieder hier zu sein", sagte Miller, der in einem viel beachteten Schritt seine Probleme öffentlich gemacht hatte. "Es war richtig schön, die alten Gesichter wieder zu sehen." Wegen akuter mentaler Erschöpfung hatte sich Miller vor 78 Tagen in eine Privatklinik in Süddeutschland begeben, um sich therapieren zu lassen. "Irgendwie waren es auch elf spannende und emotionale Wochen", sagte der Schlussmann, der seit 2010 bei den Norddeutschen unter Vertrag steht, in der Bundesliga für die Niedersachsen aber noch nicht zum Einsatz gekommen ist.

"Grundsätzlich hat die Enke-Tragödie dazu beigetragen, öffentlich damit umzugehen", sage Schmadtke. Vor etwas mehr als zwei Jahren beging der damalige Nationaltorwart Suizid. Seine Depression hatte er jahrelang geheim gehalten.

Spielersteckbrief Miller
Miller

Miller Markus

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Miller machte es anders. "Sicherlich hat das auch mit eine Rolle gespielt, alles öffentlich zu machen", erklärte er. Zu seiner Krankheit erläuterte er: "Es gibt da geringe Parallelen." Jede psychische Erkrankung sei anders und individuell.

Nach Miller fand auch der Schalker Trainer Ralf Rangnick den Mut, zu seinen psychischen Problemen zu stehen. "So ernst das mit ihm ist, mir hat es ein bisschen Erleichterung gebracht, weil ich nicht alleine in der Öffentlichkeit stehe", gestand Miller.

"Dieses Beispiel zeigt, dass ein Weg zurück immer möglich ist. Wir sind froh, dass Markus seine Probleme überstanden hat und hoffen, dass er schnell wieder zu seiner Form findet", sagte Schmadtke.

Es gab während meiner Auszeit eine Videobotschaft des Teams, die mir sehr gut getan hat.

Markus Miller

Und so genoss der Keeper am Vormittag beim ersten Mannschaftstraining die Rückkehr in den Kreis der Kollegen. "Es gab während meiner Auszeit eine Videobotschaft des Teams, die mir sehr gut getan hat", berichtete Miller, dem nach eigener Aussage "körperlich gar nicht so sehr viel fehlt." Nun sei es sein sportliches Ziel, sich wieder einen Platz im 18er-Kader für die Spiele der Hannoveraner zu erkämpfen. Im Trainingsspielchen stand er jedenfalls bereits eine Halbzeit im Tor.