2. Bundesliga

"Meilenstein": St. Pauli kauft Merchandising-Rechte zurück

Zweitligist verdient künftig auch an Union-Fanartikeln mit

"Meilenstein": St. Pauli kauft Merchandising-Rechte zurück

Rechtsstreit beendet: St. Pauli kann seine Fan-Artikel wieder komplett selbst vertreiben.

Rechtsstreit beendet: St. Pauli kann seine Fan-Artikel wieder komplett selbst vertreiben. picture alliance

"Das ist ein wichtiger Meilenstein für den FC St. Pauli", erklärte Präsident Oke Göttlich: "Unser Ziel ist es, die verschiedenen Geschäftsbereiche wieder in der eigenen Hand zu haben, damit wir in Zukunft unabhängig agieren können."

Im Jahr 2004 hatte St. Pauli 90% der Rechte an allen Merchandising-Artikel für den Betrag von einer Million Euro für 30 Jahre an Upsolut abgetreten. Damals stand der Klub kurz vor der Insolvenz, die er nur durch diverse "Retter"-Aktionen und eben den Deal mit dem Vermarkter noch abwenden konnte.

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SC Freiburg SC Freiburg
29
2
RB Leipzig RB Leipzig
29
3
FC St. Pauli FC St. Pauli
26
FC St. Pauli - Vereinsdaten
FC St. Pauli

Gründungsdatum

15.05.1910

Vereinsfarben

Braun-Weiß

mehr Infos
1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
1. FC Union Berlin

Gründungsdatum

20.01.1966

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Jahrelanger Rechtsstreit beendet

Fünf Jahre später kam es zum Rechtsstreit: St. Pauli wollte den Vertrag vor Gericht als sittenwidrig und damit unwirksam erklären lassen. Upsolut habe die finanzielle Notsituation des Klubs unverhältnismäßig ausgenutzt, was in der extrem langen Vertragslaufzeit zum Ausdruck käme. Der Gang durch die Instanzen begann: 2010 und 2011 urteilte das Landgericht Hamburg zu Gunsten von Upsolut. St. Pauli legte vor dem Oberlandesgericht Revision ein - und bekam erstmals Recht. Nun ging der Vermarkter in die Revision, nächste Instanz wäre damit der Bundesgerichtshof gewesen. Und das hätte sich wohl hingezogen.

"Diese Verfahren dauern in der Regel zwei bis drei Jahre. Es war nicht sicher, ob der Fall nicht dann möglicherweise vom Bundesgerichtshof wieder an das Oberlandesgericht zurückverwiesen würde und sich der Prozess dann noch längere Zeit hinziehen würde", erklärte Vizepräsident Joachim Pawlik. In den letzten Monaten habe man deshalb an einer außergerichtlichen Lösung gearbeitet. Diese wurde mit den Upsolut-Mehrheitseignern nun überraschend schnell erreicht.

Den Betrag von rund 1,3 Millionen Euro, zu zahlen in zwei Teilbeträgen, finanziert der Klub nach eigenen Angaben "durch die Auflösung einer Ansparungsrücklage und die laufende Liquidität". St. Pauli übernimmt auch die rund 80 Upsolut-Mitarbeiter.

Kurios: St. Pauli verdient künftig auch an Union-Fanartikeln mit

Und nicht nur das Geld aus dem Verkauf der eigenen Fan-Utensilien fließt künftig wieder in die Klubkasse. Da die Upsolut Merchandising GmbH und Co. KG auch die Fanartikel-Rechte für den 1. FC Union Berlin besitzt, verdient Liga-Konkurrent St. Pauli künftig an jedem verkauften Union-Schal mit.

"Die Konstellation ist natürlich ungewöhnlich. Wir werden uns zu diesem Thema zusammensetzen und die Situation besprechen", sagte Union-Pressesprecher Christian Arbeit dem SID. Der Vertrag der "Eisernen" mit Upsolut läuft noch bis 2019/20, beinhaltet aber laut dem Fachmagazin "Sponsors" eine Ausstiegsklausel für Ende 2016.

ski