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Rasmussen: Start hinterfragt

Däne aus Nationalteam ausgeschlossen

Rasmussen: Start hinterfragt

Michael Rasmussen

Eitel Sonnenschein nur bei der Tour: Michael Rasmussen. dpa

"Mit den UCI-Sachen und unseren Verwarnungen liegen bei ihm jetzt für die letzten 18 Monate vier Verwarnungen vor", bestätigte Jesper Worre, der Geschäftsführer des dänischen Radsportverbandes DCU. Im UCI-Reglement heißt es aber, dass bereits drei Verwarnungen als positive Dopingprobe gewertet werden. Darauf folgt normalerweise eine zweijährige Sperre.

Der Rabobank-Profi soll nach Informationen der Online-Ausgabe der Tageszeitung "L'Equipe" mehrere Male den Dopingkontrolleuren seine Trainingsorte verschwiegen haben. Der 33-Jährige kann nun bei der Radweltmeisterschaft in Stuttgart und bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking nicht an den Start gehen.

Bei der Tour weiter am Start

Trotz all der Wirrungen um seine Person setzte Rasmussen seine Fahrt im Gelben Trikot fort, er erhielt am Freitag für die 12. Etappe die Starterlaubnis. Tour-Direktor Christian Prudhomme begründete dies damit, dass es derzeit keine ausreichenden Gründe gäbe, die die Sanktionen rechtfertigen würden.

Ich habe die Unterstützung von der Tour. Aber ich bin sauer auf den dänischen Verband, weil ich nichts getan habe.

Michael Rasmussen

"Die ganze Sache ist unverhältnismäßig und beruht auf einer Fehlinformation. Ich hatte nie einen positiven Dopingtest", erklärte der zweifache Tour-"Bergkönig" Rasmussen vor dem Start am Freitag. "Ich bin im Juni außerhalb von Wettkämpfen getestet worden, und alle Tests waren negativ. Ich habe die Unterstützung von der Tour. Aber ich bin sauer auf den dänischen Verband, weil ich nichts getan habe." Nach der Etappe gab er zu, dass er neben den zwei Warnungen des Weltverbandes UCI eine weitere vom dänischen Verband DCU erhalten habe. Ein Datum nannte er jedoch nicht. Auf weitere Fragen zum Thema Doping angesprochen, hatte es Rasmussen eilig, die Pressekonferenz zu verlassen.

Blutbeutel statt Radschuhe?

Weiteres Ungemach droht Rasmussen derweil von einem früheren Mountainbike-Teamkollegen. Der US-Amerikaner Whitney Richards wird im Magazin VeloNews mit Vorwürfen gegen den Dänen zitiert. Demnach habe dieser 2002 Whitney gebeten, ihm Radschuhe nach Italien mitzubringen. In dem Karton seien jedoch Blutbeutel gewesen. Rasmussen: "Ich kann das nicht bestätigen. Aber ich kenne den Namen."