Bundesliga

McClaren: "Es ist absolut inakzeptabel"

Eklat beim VfL: Diego missachtet Trainer-Anweisung

McClaren: "Es ist absolut inakzeptabel"

"Absolut inakzeptabel": Steve McClaren kann Diegos Eigensinn nicht hinnehmen.

"Absolut inakzeptabel": Steve McClaren kann Diegos Eigensinn nicht hinnehmen. picture-alliance

"Es war klar, Patrick Helmes war als Schütze vorgesehen", sagte McClaren nach der achten Saisonniederlage und schickte glasklare Worte hinterher: "Es ist absolut inakzeptabel, dass sich Diego über meine Entscheidung hinweggesetzt hat. Ich bin sehr wütend. Gerade weil diese Sache einen sehr großen Einfluss auf das Spielergebnis hatte." Am Sonntag kündigte der Engländer eine Strafe für Diego an: "Jedes Fehlverhalten hat Konsequenzen." Das Maß der Strafe werde jedoch "intern" geregelt.

Diego hatte seine Entscheidung, zum Elfmeterschuss anzutreten, tags zuvor lapidar mit den Worten verteidigt: "Ich habe Verantwortung übernommen." Und schließlich habe er "in jedem Klub, in dem ich gespielt habe, die Elfmeter geschossen". Also habe es gar keine andere Möglichkeit gegeben. Die Möglichkeit, den Anweisungen des Trainers zu folgen, zog Diego offenbar nicht in Betracht. Auch nicht, als Helmes ihn nach dem Elfmeterpfiff darauf hinwies.

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
51
2
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
39
3
1. FSV Mainz 05 1. FSV Mainz 05
37
Trainersteckbrief McClaren
McClaren

McClaren Steve

Spielersteckbrief Diego
Diego

Ribas da Cunha Diego

Spielersteckbrief Helmes
Helmes

Helmes Patrick

Hoeneß sagte zu dem Gezerre "Eiertanz" und "Kindergarten". Teil zwei wohlgemerkt, denn beim VfL hatte es vor dem Jahreswechsel bereits einmal eine solche Szene gegeben. Damals hatte sich der zu Manchester City abgewanderte Edin Dzeko gegen Diego durchgesetzt und ebenfalls verschossen.

Ron-Robert Zieler, Patrick Helmes, Diego (v.l.n.r.)

Meuterei im Wölfe-Rudel: Helmes soll schießen, doch Diego (re.) setzt sich über McClaren hinweg. imago

Der bloßgestellte Trainer konnte am Spielfeldrand noch so erzürnt gegen die Plexiglasscheibe seiner Bank hauen, das Kind war spätestens mit Diegos Fehlschuss in den Brunnen gefallen. Sein Manager wollte ihm hernach nicht den Rücken stärken. Ob es nun eine Trainerdiskussion gebe? "Das lasse ich jetzt mal so stehen", sagte Hoeneß und kündigte an, dass man sich "natürlich Gedanken über die Situation machen" werde. Schließlich habe es in dieser Saison schon zuviele Spiele gegeben, die Wolfsburg verlor und nicht hätte verlieren dürfen.

Nach bislang nur fünf Siegen ist der mit Millionen-Einkäufen umgebaute Meister von 2009 nur noch einen Punkt von einem Relegationsplatz entfernt. Die zahlreichen Winter-Einkäufe brachten am Samstag noch nicht den erwünschten Erfolg.

Hoeneß: "Durchschlagskräftiger mit zwei Spitzen"

Dieter Hoeneß schien sich auch an der anfänglich gewählten Taktik McClarens zu stören. "Wir sind durchschlagskräftiger, wenn wir mit zwei Spitzen spielen", kritisierte er das 4-2-3-1-System mit Grafite als einziger Spitze, das McClaren gewählt hatte.

Eine meuternde Diva, Kritik aus der Führungsebene - für Steve McClaren war es ein schwarzer Samstag in Hannover. Nach nur einem Sieg aus zwölf Spielen müssen die frisch verstärkten "Wölfe" das Ruder nun möglichst schnell herumreißen. Am kommenden Samstag ist der Hamburger SV bei den Niedersachsen zu Gast.