Bundesliga

Mateta in Freiburg nicht zu stoppen - auch weil er gebremst wird

Stürmer knackt zwei Mainz-Rekorde

Mateta nicht zu stoppen - auch weil er gebremst wird

Erster Mainzer mit Hattrick: Jean-Philippe Mateta.

Erster Mainzer mit Hattrick: Jean-Philippe Mateta. Getty Images

"Ich weiß nicht, ob Freiburg mein Lieblingsgegner ist", wollte Mateta nach dem erfolgreichen Spiel gar kein großes Aufheben um die beeindruckende Serie gegen den SC machen. "Ich habe drei Tore geschossen und bin darüber sehr froh", ließ sich der Franzose nüchtern übersetzen. Dabei war ihm in den 90 Minuten zuvor der erste Bundesliga-Hattrick gelungen. In seinen vier Begegnungen gegen Freiburg erzielte Mateta satte acht Tore, das ist ein Drittel seiner 24 Bundesligatreffer.

Bereits in seiner Debütsaison war ihm ein Dreierpack gegen den SC gelungen, damals auf beide Halbzeiten verteilt. Der zweite nun beschert ihm in der gar nicht mehr so kurzen Bundesliga-Historie der Nullfünfer zwei neue Bestwerte: Bisher war es nur Teamkollege Robin Quaison gelungen, in zwei Partien dreifach zu treffen. Und: Mateta ist nun der erste FSV-Profi, dem überhaupt ein, wie es im Sportjournalistenjargon so schön heißt, lupenreiner Hattrick gelang.

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Fast wichtiger als das persönliche Erfolgserlebnis des 23-Jährigen, der in seiner dritten Mainzer Saison mit nun schon sieben Toren an die so starke erste Spielzeit mit 14 Treffern anschließt, war der erste Saisonsieg der Mannschaft und der Sprung von Rang 18 auf Platz 15. "Wir sind sehr zufrieden", bilanzierte Trainer Jan-Moritz Lichte, der seine Ansprüche als Dauerlösung nun auch in Form von Punkten unterstrich. "Es ist eine Erleichterung für den Verein und die Fans, die uns die Daumen gedrückt haben und drücken in einer schwierigen Zeit", ergänzte Sportvorstand Rouven Schröder: "Das ist eine gewisse Befreiung."

Lichte: "Sonst wäre er jeden Tag zweimal auf dem Platz"

Dass Matchwinner Mateta am Sonntag ausgeruht genug war, um gegen den SC dreifach zu treffen, war auch eine Frage der Steuerung. Zu Beginn jeder Woche erhält der Angreifer vom Athletikchef und den Physiotherapeuten einen individuellen Plan, wann er Zusatzeinheiten einlegen darf, "damit er am Wochenende die nötige Frische hat", wie Lichte verrät: "Sonst wäre er jeden Tag zweimal auf dem Platz." Denn der Stürmer hatte in der Vergangenheit zwar ab und an mit Profi-Aspekten wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit Probleme, sein sportlicher Ehrgeiz ist aber riesig.

"Er ist auch an den freien Tagen draußen und arbeitet an seinen Defiziten", verrät Schröder: "JP war eiskalt und erarbeitet sich alles hart, wir brauchen so einen Torjäger." Denn die Bedeutung des Stürmer messe sich nicht nur an Toren: "Matetas Art tut uns unheimlich gut, seine tiefen Laufwege, die Schlitzohrigkeit und die Technik."

Patrick Kleinmann